Digitec

Digitec-Konkurrenten bleiben Twint treu

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Zürich,

Digitec Galaxus trennt sich per sofort von Twint. Als Grund nennt der Online-Riese unfaire Tarife. Digitec-Konkurrenten zeigen wenig Verständnis.

Digitec Galaxus
Die Migros-Tochter Digitec Galaxus weigerte sich, eine neue Offerte vom Zahlungsdienstleister Twint anzunehmen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Digitec Galaxus kann seit Ende Februar nicht mehr mit Twint bezahlt werden.
  • Begründet wird der Schritt von Digitec mit einer deutlich höheren Zahlungsgebühr.
  • Digitec-Konkurrenten bleiben dem Zahlungsdienstleister aber treu.

Bei Digitec Galaxus kann man nicht länger mit Twint bezahlen. Grund dafür sei eine neue Zahlungsgebühr, die «bei einem Vielfachen des bisherigen Preises» liege, wie der Online-Riese am Sonntag mitteilte.

Alles «falsch und irreführend» behauptet dagegen Twint: «Richtig ist, dass wir nicht mehr länger bereit waren, Digitec Galaxus Sonderkonditionen zu gewährleisten.» Diese Vorzüge, erklärt Twint auf Anfrage, hätte es zunächst für alle Händler der ersten Stunde gegeben. Inzwischen würden aber auch alle anderen rund 7000 Stores wettbewerbsfähige – sprich: höhere – Transaktionspreise zahlen. Und das offenbar ganze ohne wenn und aber.

Händler akzeptieren Twints Transaktionsgebühren

«Die Tarife erachten wir als marktgerecht und fair», erklärt etwa Ticketcorner-Mediensprecher Stefan Epli. Und fügt hinzu: «Twint hat sich seit der Aufschaltung zu einem wichtigen Zahlungsmittel entwickelt.»

Twint Kundenkarten
Twint ist ein schweizerisches Zahlungssystem für bargeldloses Zahlen und Einkassieren. (Symbolbild) - Keystone

Auch bei Galaxus-Rivale Brack.ch hat man nichts auszusetzen: «Wir halten Twint in Anbetracht von Kundennutzung, Service und Kundennachfrage und im Vergleich zu weiteren Zahlungsmöglichkeiten für eine faire Bezahlart.»

Konkurrent Microspot nimmt zu Geschäftskonditionen keine Stellung. Sagt aber: «Wir schätzen Twint als Geschäftspartner und auch unsere Kunden schätzen Twint als Zahlungslösung.»

Migros-Konzern-Töchter halten sich raus

Deutlich bedeckter gibt sich allerdings die Migros. Das mag auf den ersten Blick verwundern, denn «Do it + Garden Migros», «Interio», «Melectronics» und weitere Tochterfirmen des orangen Riesen bieten alle den Twint-Service an. Aber eben auch Digitec Galaxus gehört zu 70 Prozent der Migros.

Migros ransomware
Migros hat es mit einer Ransomware-Bande zu tun. - Keystone

Angesichts dieser Tatsache erstaunt es nun wenig, hält sich der Detail-Riese aus der Angelegenheit raus. So heisst es bei Migros-Tochter Ex Libris etwa: «Über geschäftliche Internas geben wir keine Auskunft.»

Auch die Medienstelle der Migros sieht auf Anfrage davon ab, Details zu vertraglichen Konditionen mit Twint zu kommunizieren. Man stehe aber in einem regelmässigen und offenen Austausch mit dem Zahlungsdienstleister.

Zusammenfassend lässt sich also sagen: Das Gros findet die Tarife von Twint gerechtfertigt – gerade in Anbetracht des guten Services. Ob letzten Endes auch Digitec Galaxus doch noch dieser Meinung sein wird, bleibt offen. Sicher ist nur, dass sich beide Parteien für weitere Verhandlungen bereit zeigen.

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