Diskreter Handelspartner mit einigem Potenzial
Derzeit beläuft sich das Handelsvolumen zwischen der Schweiz und Katar auf bescheidenem Niveau. Im Falle künftiger Gas-Import könnte es aber massiv zunehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Handelsvolumen zwischen der Schweiz und Kater ist derzeit noch bescheiden.
- Es belief sich im Jahr 2021 auf 708 Millionen Franken.
- Nun laufen jedoch Verhandlungen über allfällige Gas-Importe aus dem Golfstaat.
Der Handel zwischen Katar und der Schweiz bewegt sich auf relativ bescheidenem Niveau. Er könnte aber explodieren, falls die Schweiz künftig Erdgas aus dem Golfstaat importiert. Katar ist zudem ein bedeutender Investor in der Schweizer Wirtschaft.
Das Handelsvolumen zwischen der Schweiz und Katar belief sich im Jahr 2021 auf 708 Millionen Franken, womit das Emirat der fünftgrösste Partner der Schweiz im Nahen Osten ist. Davon flossen 670 Millionen Franken von Katar in die Schweiz, lediglich 37 Millionen den umgekehrten Weg.
Die wichtigsten Exportgüter der Schweiz ins Emirat waren Präzisionsinstrumente, Uhren und Schmuck, Edelmetalle sowie chemische und pharmazeutische Produkte.
Gaznat führt Verhandlungen mit dem Golfstaat
Sollte die Schweiz künftig katarisches Flüssiggas importieren, könnte sich der Exportüberschuss der Schweiz unter Umständen ins Gegenteil verkehren. Das Schweizer Versorgungsunternehmen Gaznat führt derzeit im Auftrag des Bundes entsprechende Verhandlungen mit dem Golfstaat.
Ungleich bedeutender ist heute der Austausch zwischen den beiden Ländern im Dienstleistungs- und Finanzbereich. Über seinen Staatsfonds, die Qatar Investment Authority (QIA), ist das Emirat mit rund fünf Prozent an der Grossbank Credit Suisse beteiligt.
Ebenfalls über die QIA kontrolliert Katar die Katara Holding, die das Bürgenstock-Hotel im Kanton Nidwalden, aber auch den Schweizerhof in Bern und das Royal Savoy in Lausanne besitzt. Die Qatar National Bank (QNB) hat eine grosse Niederlassung in Genf, QNB Suisse, die unter anderem Vermögensverwaltungsdienste anbietet.
