Donald Trump residiert im Pleite-Hotel

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Prättigau,

US-Präsident Donald Trump soll während dem WEF im Intercontinental in Davos residieren. Der Prunkbau ging bereits kurz nach der Eröffnung pleite.

Das Intercontinental stammt aus der Feder des Architekturbüros Oikios.
Das Intercontinental stammt aus der Feder des Architekturbüros Oikios. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Während dem WEF soll Donald Trump im Intercontinental in Davos hausen.
  • Das Edel-Hotel sorgte 2014 mit einer Pleite für Schlagzeilen.

Glaubt man Insidern, dürfte Donald Trump (70) während dem WEF im Intercontinental in Davos hausen. Eine ganze Etage im Edel-Hotel soll der US-Präsident gemietet haben.

Schweizweit ist das «goldene Ei» aber weniger für sein Prestige bekannt, sondern für seine legendäre Pleite. 2014, nur ein halbes Jahr nach der Eröffnung, musste die Pächterin Stilli Park Konkurs anmelden. Zuvor kämpften die Betreiber mit Bauproblemen, Gästemangel und einem happigen Pachtzins von 405'000 Franken pro Monat.

Neue Pächterin

Besitzerin Credit Suisse installierte noch am gleichen Tag eine neue Pächterin. Laut Medienberichten soll diese deutlich tiefere Pachtzinsen bezahlen müssen. Mittlerweile ist die Grossbank mit dem Geschäftsverlauf des Hotels «grundsätzlich zufrieden».

Vor drei Jahren wurde das Konkursverfahren abgeschlossen. Rund 150 Drittklassgläubiger, viele aus Davos, mussten 1,1 Millionen Franken abschreiben.

Der ovale Prunkbau hat Platz für 216 Zimmer. Die sind selbst zum «Spartarif» nicht besonders günstig. Ende Februar kostet der 37 Quadratmeter grosse «Superior Room» pro Nacht 366 Franken, die 160 Quadratmeter grosse «Presidential Suite» gar 3256 Franken.

Auch Gold konnte die Trump-Casinos nicht retten.
Auch Gold konnte die Trump-Casinos nicht retten. - Keystone

Kein Ansturm auf Zimmer

Wer will, kauft sich gleich eine Zweitwohnung im Prunk-Palast. Doch entgegen der Annahme der Besitzerin, hielt sich der Ansturm auf die Zimmer in Grenzen. Anfang 2017 waren noch 17 der 38 Wohnungen nicht verkauft. Vielleicht dürfte es am Preis liegen: Eine 2,5-Zimmer-Wohnung kostet 1,5 Millionen Franken, eine 199 Quadratmeter grosse 4,5-Zimmer-Wohnung 3 Millionen.

Prunk und Flop sind auch für Donald Trump kein Neuland. Seine Casinos meldeten sogar viel Mal Insolvenz an. Und seine Airline ging trotz goldenen Armaturen auf der Bordtoilette pleite. Der US-Präsident dürfte sich also im «goldene Ei» wohl fühlen.

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