DSM-Firmenich muss kostensenkend umstrukturieren
Der weltweit grösste Vitaminhersteller fährt starke Verluste ein. Das aus DSM und Firmenich fusionierte Unternehmen muss nun neu über Prioritäten entscheiden.

Das Wichtigste in Kürze
- DSM-Firmenich muss die Produktion in der Vitamin-Herstellung drosseln.
- Mehrere Fabriken werden stillgelegt oder umstrukturiert.
- Die weltweiten Vitaminpreise sind stark gefallen.
Vor zwei Monaten fusionierten der Chemiekonzern DSM und der Aromen-Hersteller Firmenich. Nun steht es bereits schlecht um die gemeinsamen Einnahmen.
Grund dafür sind die in den Keller gefallenen Vitaminpreise.
Als Folge reduziert DSM-Firmenich die Vitamin-Produktion und schliesst mehrere Fabriken, darunter in Jiangshan (China). Weitere Restrukturierungen sind angekündigt, eine Drosselung der Produktion in Sisseln AG hat bereits begonnen. Befürchtet wird eine Reduzierung der Stellen in Sisseln und Kaiseraugst AG, wo zurzeit rund 2000 Mitarbeiter beschäftigt sind.

Das Unternehmen prüft nun Optionen zur Herstellung und Vermarktung von Vitamin C. Ursächlich für die stark gefallenen Preise sei laut «NZZ» ein Überangebot. Dieses könne durch die bereits gefüllten Lagerbestände der Abnehmer nicht mehr aufgenommen werden. Da die Bestände zudem noch mit deutlich höheren Produktionskosten erstellt wurden, ergibt sich im Verkauf ein Verlustgeschäft.
Auch in anderen Geschäftsbereichen will DSM-Firmenich gewinnorientierter strukturieren. Die Wertberichtigungen, Restrukturierungen und Kostensenkungsmassnahmen durch die Zusammenführung kosten das Unternehmen insgesamt rund 780 Millionen Franken.