E-Zigarettenhersteller Juul ersetzt Chef und stoppt Werbung
Das Wichtigste in Kürze
- Elektronische Zigaretten stehen nach dem Tod von neun Menschen in den USA in der Kritik.
- Massachusetts hat nun als erster Staat den Verkauf von allen E-Zigaretten verboten.
- Der US-Konzern Juul zieht daraus Konsequenzen: Werbung und Lobbyarbeit werden beendet.
Knall beim marktführenden E-Zigarette-Unternehmen Juul. Nachdem Massachusetts als erster US-Staat per sofort den Verkauf von allen E-Zigaretten verbietet, wird auch im Unternehmen aufgeräumt.
Firmenchef und Mitbegründer Kevin Burns werde von K.C. Crosthwaite vom Tabakkonzern Altria abgelöst, teilte Juul am Mittwoch mit. Altria mit traditionellen Zigarettenmarken wie Marlboro und Chesterfield ist an Juul beteiligt.
Elektronische Zigaretten stehen in der Kritik
Elektronische Zigaretten stehen nach dem Tod von neun Menschen in den USA derzeit generell in der Kritik. Juul selbst sieht sich zudem immer wieder dem Vorwurf ausgesetzt, junge Menschen zum Nikotinkonsum zu verführen. E-Zigaretten werden als weniger schädlich für den Nutzer als herkömmliche Zigaretten beworben - der Nikotingehalt aber ist weiterhin hoch. Daher machen sie schnell süchtig.
Juul stoppte in der Vergangenheit bereits die Werbung in sozialen Medien, um Jugendliche vom Kauf der Produkte abzuhalten. Nun würden jede Art von Werbung und Lobbyarbeit beendet, teilte das Unternehmen mit.
Mögliche Fusion findet nicht statt
Altria teilte ausserdem am Mittwoch mit, die Gespräche mit dem US-Tabakkonzern Philip Morris über eine mögliche Fusion beendet zu haben. Es sei darüber keine Einigkeit erzielt worden, erklärte Altria-Chef Howard Willard.
Altria hatte sich im Jahr 2008 von Philip Morris abgespalten. Beide Unternehmen haben dieselben Zigarettenmarken im Sortiment, darunter Marlboro. Altria vertreibt diese Marken innerhalb der USA, Philip Morris auf den internationalen Märkten. Zuletzt hatte es Gespräche über einen neuen Zusammenschluss gegeben.