Eidgenössische Finanzmarktaufsicht rügt Ex-Julius-Bär-Chef
Die eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma hat den ehemaligen Julius-Bär-CEO Boris Collardi gerügt. Dies teilte sein Sprecher heute mit.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Ex-CEO von Julius Bär erhält eine Rüge von der Finanzmarktaufsicht.
- Diese dreht sich um mutmassliche Korruptionsfälle mit Venezuelas Öl-Konzern PSVSA.
- Boris Collardi akzeptiert die Rüge der Finma, welche das Verfahren beendet.
Die eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma hat den ehemaligen Julius-Bär-CEO Boris Collardi gerügt. Dies teilte ein Sprecher von Boris Collardi heute mit.
Die Rüge steht im Zusammenhang mit der Finma-Untersuchung zu mutmasslichen Korruptionsfällen rund um den venezolanischen Ölkonzern PDVSA. Collardi, der inzwischen Partner bei der Genfer Bank Pictet ist, will die Rüge akzeptieren.
Collardi betont Vertrauen von Pictet
Collardi gibt sich in einer Stellungnahme gegenüber der AWP zufrieden damit, dass die Finma das Verfahren nun abgeschlossen habe. «Ich akzeptiere die auf dieser Grundlage ausgesprochene Rüge. Diese Entscheidung - und das ist das wesentliche - stellt einen Schlusspunkt in dieser Angelegenheit für mich dar.» So steht es in der schriftlichen Stellungnahme geschrieben.
Die Bank Pictet hat derweil die Entscheidung der eidgenössischen Finanzmarktaufsicht «zur Kenntnis genommen». Das Finanzinstitut unterstütze Boris Collardi, der «das ganze Vertrauen der Bank geniesse», teilte Pictet mit.
Eidgenössische Finanzmarktaufsicht hat vier Manager im Visier
Neben der Rüge an die Adresse des Ex-Chefs hat die Finma auch ein Verfahren gegen einen anderen Julius-Bär-Manager eröffnet. In einem weiteren Fall sieht sie nach einer Verzichtserklärung von einer Verfahrenseröffnung ab.
Die Finma hatte im Februar 2020 die Bank Bär wegen schweren Mängeln in der Geldwäschereibekämpfung gerügt. Die Abklärungen hätten insbesondere vier hochrangige Manager betroffen, teilte die Finma am Donnerstag mit.