Finma

Genfer Bank Reyl wegen Geldwäscherei-Mängeln im Visier der Aufsicht

Keystone-SDA
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Genève,

Die Finma untersucht die Genfer Privatbank Reyl wegen Geldwäsche und Risikokunden.

REyl
Die Bank Reyl, hier der Hauptsitz in Genf. (Archivbild) - keystone

Die Genfer Privatbank Reyl steht im Visier der Finanzmarktaufsicht Finma wegen Schwächen bei der Bekämpfung von Geldwäscherei und der mangelhaften Kontrolle von Risikokunden. Die Bank bestätigte eine Zusammenarbeit mit der Aufsichtsbehörde. Sie arbeite an der Verbesserung ihrer internen Prozesse und Kontrollen, sagte ein Bank-Sprecher am Mittwoch.

Laut einem Recherchenetzwerk – dem unter anderem die Tamedia-Gruppe, die französische Zeitung «Le Monde» und das italienische Medium Irpimedia angehören – sollen Hunderte Millionen Franken von autokratischen Regimes aus Zentralasien und politisch exponierten Personen aus Russland über Konten der Bank geflossen sein.

Den Recherchen zufolge soll Reyl über Jahre hinweg 1400 Kundenkonten nicht kontrolliert und 5000 Risikowarnungen unbearbeitet gelassen haben.

Geldflüsse in Millionenhöhe

Die Finma führte demnach seit 2021 mehrere Untersuchungen durch. Die Behörde selbst machte keine Angaben und verwies auf das Amtsgeheimnis. Die frühere Bundesrätin und heutige Swiss-Olympic-Präsidentin Ruth Metzler, bis 2024 Verwaltungsrätin bei Reyl, wird in den Berichten ebenfalls erwähnt.

Sie soll demnach mitverantwortlich für die Auswahl risikobehafteter Kunden gewesen sein und habe einem Governance-Komitee angehört.

Nach der Übernahme durch Intesa Sanpaolo 2021 seien die Compliance-Strukturen gestärkt worden, sagte der Bank-Sprecher. Beziehungen zu Hochrisikokunden seien überprüft und, wo angebracht, beendet worden. Metzler äusserte sich gegenüber den Medien nicht. Sie ist seit letztem Sommer nicht mehr für die Bank tätig.

Verletzung des Bankgeheimnisses?

Diese reichte aufgrund der Medienberichte Strafanzeige gegen Unbekannt wegen möglicher Verletzung des Bankgeheimnisses ein, wie der «Tages-Anzeiger» schrieb.

Reyl respektive der damalige CEO François Reyl war 2023 wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung im Fall des französischen Haushaltsministers Jérôme Cahuzac zu einem Jahr Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe verurteilt worden. Im ersten Halbjahr 2024 verwaltete die Bank Vermögen in Höhe von über 15 Milliarden Franken.

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