Emmi legt im ersten Semester erneut zu
Die Innerschweizer Milchverarbeiterin Emmi ist im ersten Halbjahr 2021 weiter gewachsen. Dabei hat das Unternehmen vor allem vom wachsenden Auslandgeschäft profitiert. Wegen des guten Ergebnisses erhöht Emmi die Wachstumserwartungen für das Gesamtjahr.
Das Wichtigste in Kürze
- Emmi hat von Januar bis Juni Produkte wie Toni-Joghurt, Kaltbach-Käse oder Caffè Latte für 1,88 Milliarden Franken verkauft.
Das entspricht einem Wachstum von 6,2 Prozent. Um Währungs- und Akquisitionseffekte bereinigt wuchs Emmi noch um 3,7 Prozent.
Hauptsächlich verantwortlich für die Zunahme war das Auslandgeschäft in allen Divisionen, wie Emmi am Mittwoch mitteilte. Emmi ist nämlich mit Tochtergesellschaften auch in 14 Ländern weltweit tätig, wie etwa in Brasilien, den USA oder Tunesien, aber auch in diversen europäischen Ländern. An acht Standorten ausserhalb der Schweiz betreibt sie zudem eigene Molkereien.
Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 15,5 Prozent auf 129,4 Millionen Franken, womit sich auch die entsprechende Marge auf 6,9 Prozent von 6,3 Prozent steigerte. Auch beim Reingewinn legte Emmi zu, dieser erhöhte sich gegenüber der Vorjahresperiode um mehr als ein Fünftel auf 98,7 Millionen.
In der Division Americas wuchs Emmi organisch um 11,9 Prozent, wofür laut der Mitteilung nebst den Wachstumsmärkten Brasilien, Tunesien, Chile und Mexiko vor allem die Erholung in den USA beigetragen hat. Zusammen mit dem Kauf der Emmi Dessert USA, die sich laut der Mitteilung «erfreulich entwickelt», beträgt das Wachstum über 18 Prozent. Allerdings war auch die Basis sehr tief: Denn die Geschäfte waren im Vorjahr vor allem bei der Ausserhaus-Verpflegung deutlich eingebrochen.
Ein organisches Wachstum von 4,9 Prozent wies die Division Europa auf, die rund 310,4 Millionen zum Umsatz beitrug. Dort habe vor allem der Verkauf von Caffè Latte, den italienischen Dessertspezialitäten und veganen Produkten zugelegt, während die Segmente Molkereiprodukte und Pulver/Konzentrate das Wachstum abschwächten.
Anders als bei den ausländischen Töchtern büsste das Geschäft in der Schweiz an Umsatz ein (organisch -3,3%). Hier verwies das Unternehmen unter anderem auf das sehr grosse Wachstum in der Vorjahresperiode. Haupttreiber für das schrumpfende Geschäft sei der Detailhandel gewesen, der gegenüber dem vergangenen Jahr mit Hamsterkäufen und Grenzschliessungen deutliche Einbussen verzeichnete. Nun deckten sich die Schweizer Konsumenten wieder öfters im Ausland mit Lebensmitteln ein und assen auch wieder häufiger im Restaurant.
Gleichzeitig habe aber auch eine nur langsame Erholung des Geschäfts mit Industriekunden Spuren hinterlassen, heisst es. Die negativen Auswirkungen daraus seien insbesondere in den umsatzmässig grössten Segmenten Molkereiprodukte und Käse sichtbar gewesen.
Positiv hätten sich hingegen die marken- und Spezialitätenkonzepte entwickelt. Und die allgemeine Milchpreiserhöhung im laufenden Jahr habe die Umsätze gestützt.
Emmi gibt sich nach dem positiven ersten Semester auch für den weiteren Jahresverlauf bzw. für das Gesamtjahr 2021 zuversichtlich, auch wenn es nach wie vor grosse Unsicherheiten gebe. Mit einer Normalisierung in allen Ländergesellschaften rechnet Emmi frühestens für 2022. Dennoch erhöht das Unternehmen seine Erwartungen für die Umsatzentwicklung leicht auf 2 bis 3 Prozent (vorher: 1-2%).
Die EBIT-Prognose von 275 bis 290 Millionen Franken für das Gesamtjahr erachtet das Unternehmen weiterhin als realistisch. An der im Frühling aufgestellten Prognose für die Reingewinnmarge hält Emmi ebenfalls fest, sie soll zwischen 5,2 und 5,7 Prozent zu liegen kommen.