Ems Chemie erleidet Umsatzrückgang in den ersten neun Monaten
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ems Chemie muss in den ersten neun Monaten einen Umsatzrückgang hinnehmen.
- Der Umsatz sank um 5,4 Prozent auf 1,67 Milliarden Franken.
Die Ems Gruppe bekommt den Gegenwind aus der Konjunktur zu spüren. Der Umsatz sank in den ersten neun Monaten um 5,4 Prozent auf 1,67 Milliarden Franken. Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Gewinnzahlen gibt Ems Chemie zu den ersten neun Monaten jeweils nicht bekannt.
Zu schaffen machen dem Unternehmen der SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher die Bremsspuren in der Autoindustrie. Diese steuert mehr als 60 Prozent des Umsatzes bei. Die Autoindustrie, welche die hochleistungsfähigen Kunststoffe von Ems als leichtere Alternative zu Stahl und Co. einsetzt, leidet unter der Nachfrageflaute der Kunden.
Handelskonflikte drücken Stimmung
Die immer wieder aufflammenden Handelskonflikte verschiedener Staaten würden die Stimmung bei Unternehmen und Konsumenten zunehmend drücken. Zudem führen sie zu Unsicherheiten in den globalen Lieferketten, schrieb Ems in einem Communiqué. In der Folge sei die Konsum- und Investitionsbereitschaft besonders in China und Europa deutlich gesunken. Auch in den USA seien erste Zeichen einer Verunsicherung festzustellen.
Insbesondere in den Sommermonaten hätten die Unternehmen ihre Produktion und ihre Lagerbestände reduziert. «Die Autoindustrie in China verzeichnete weiterhin erhebliche Rückgänge», schrieb das Unternehmen.
Ems Chemie setzte in den ersten neun Monaten in seinen beiden Sparten weniger um. Das deutlich umsatzstärkere Segment Hochleistungspolymere erzielte einen Erlös von 1,48 Milliarden Franken.
Das sind 4,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Segment Spezialchemikalien schrumpfte der Umsatz gar um 11,4 Prozent auf 198 Millionen Franken. Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Prognosen der Analysten verfehlt.
Ems Chemie verzichtet auf Umsatzprognose
EMS rechnet weiterhin mit einer anhaltend schwachen weltwirtschaftlichen Entwicklung. «Aufgrund der aktuellen wirtschaftspolitischen und finanzpolitischen Ausgangslage sind keine wirksamen Stimulierungsmassnahmen für die globale Konjunktur zu erwarten. Instabilitäten sind nicht auszuschliessen», schrieb das Unternehmen.
Für das Gesamtjahr 2019 erwartet EMS Chemie weiterhin ein Betriebsergebnis (EBIT) auf Vorjahresniveau. Erstmals seit Martullo den Konzern leitet verzichtet die Gruppe aber auf die Nennung einer Umsatzprognose für das laufende Jahr.
2018 hatte das Unternehmen einen Umsatz von 2,32 Milliarden Franken und einen EBIT von 620 Millionen Franken erzielt.