Energiekrise: Strom- und Gasverbrauchsportal für Schweiz ist online
Jetzt gibt es offizielle Informationen: Ein Online-Portal über die Versorgungslage des Landes während der Energiekrise ist heute Mittwoch gestartet.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein neues Portal informiert über die Strom- und Gasversorgungslage in der Schweiz.
- Aktuell gilt die Versorgungslage als «angespannt».
- In einem Ampelsystem von fünf Stufen entspricht das derzeit gelb – also die Stufe zwei.
Das Bundesamt für Energie (BFE) hat heute Mittwoch das Energie-Dashboard aufgeschaltet. Darauf finden sich die wichtigsten Kennzahlen zur aktuellen Energieversorgungssituation der Schweiz. Dazu gehören Daten zum Verbrauch von Strom und Gas, zur Entwicklung der Preise für Strom, Gas, Heizöl und Benzin kombiniert mit dem Wetter (sprich den Temperaturen).
Der Energiemonitor ist unter energiedashboard.admin.ch abrufbar.
Es soll besser und schneller ersichtlich werden, ob die Sparmassnahmen ausreichen oder ob es Verbote oder im schlimmsten Fall auch Kontingentierungen braucht.
Die Versorgungslage bei Strom und Erdgas ist derzeit «angespannt», aber «gewährleistet», wie es auf dem Portal heisst. Die Einschätzung der Situation basiert den Angaben zufolge jeweils auf statistischen Informationen und Einschätzungen der zuständigen Behörden über die Entwicklung der Versorgungslage.
Energiekrise sorgt für Unsicherheit
Wegen der Energiekrise in Europa gibt es nach wie vor Befürchtungen, dass Strom und Gas zum Ende des Winters knapp werden könnten. Mit den öffentlichen Daten will der Bund die Bevölkerung noch effizienter zum Sparen animieren.
Zu sehen sind die Daten über den Stromverbrauch, die -produktion und die Stromimporte aus den Nachbarländern vom Vortag. Gerade beim Verbrauch fehlen allerdings derzeit noch verlässliche aktuelle Daten. Daher greift das BFE auf Modellierungen zurück, wie auf der Internetseite erläutert wird.
Die Angaben zum Stromverbrauch basieren zunächst auf Daten, welche die Energieversorger an die nationale Netzbetreiberin Swissgrid melden. Diese Daten können jedoch unvollständig oder fehlerhaft sein und werden mitunter auch nachkorrigiert.
Zeitnahe Daten seien nicht verfügbar, weshalb mit einem Modell der Verbrauch auf Basis der Vergangenheit geschätzt werden müsse, heisst es. Das gleiche Modell werde auch für die Prognose der Energiekrise während den kommenden Tage verwendet.
Um sich ein Bild über den Gasverbrauch in der Schweiz zu machen, werden die Nettoimporte von vor drei Tagen dargestellt. Von den Gasflüssen in die Schweiz hinein werden die Gasflüsse aus der Schweiz hinaus abgezogen. So ergebe sich ein Hinweis auf den aktuellen Erdgasverbrauch, der Import sei aber nicht mit diesem gleichzusetzen, heisst es auf der Seite.
Das Portal soll laut BFE in den kommenden Wochen weiterentwickelt werden, insbesondere die Datenqualität soll laufend weiter verbessert werden. Am (heutigen) Mittwoch informiert das Bundesamt dazu an einem Mediengespräch.