Erneute Zinssenkung von der EZB: Auswirkungen auf die Wirtschaft
Die erneute Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank hat weitreichende Folgen für Wirtschaft und Verbraucher im Euroraum.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am 12. Dezember 2024 die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Es ist bereits die vierte Zinssenkung in diesem Jahr; der wichtigste Leitzins, der Einlagensatz, liegt nun bei 3,0 Prozent.
«Tagesschau.de» berichtet, dass die EZB mit dieser Entscheidung auf die sich stabilisierende Inflationsrate und die negativen Konjunkturaussichten reagiert. Die Zentralbank hofft, so die schwächelnde Wirtschaft im Euroraum anzukurbeln.
Für Sparer bedeutet die Zinssenkung, dass die Zinsen auf Tages- und Festgeldkonten in den kommenden Monaten sinken werden. Allerdings dürfte dies schrittweise geschehen.
Welche Auswirkung hat die Zinssenkung auf Kreditnehmer?
Für Kreditnehmer hingegen sind die Aussichten laut «RP» positiv. Hypothekendarlehen dürften in absehbarer Zukunft sinken, was Häuslebauern zugutekommt.
Auch Leasingraten, Verbraucherkredite und Dispozinsen werden im nächsten Jahr wahrscheinlich günstiger. Die Zinssenkung soll Unternehmen und Verbraucher zu mehr Ausgaben und Investitionen ermutigen.
Michael Field ist Stratege für europäische Aktien. Er erwartet laut «Morningstar», eine kontinuierliche Senkung des Zinssatzes in den ersten drei Quartalen 2025.
Inflationsentwicklung und Wirtschaftsaussichten
Die EZB-Fachleute prognostizieren laut «ecb.europa.eu» eine durchschnittliche Gesamtinflation von 2,4 Prozent für 2024, 2,1 Prozent für 2025 und 1,9 Prozent für 2026.
«BR24» berichtet, dass die gemessene Inflation im Sommer 2024 bei 1,7 Prozent lag. Zum Herbst stieg sie jedoch wieder auf 2,3 Prozent an.
Die EZB reagiert auf die schwache Konjunktur in der Eurozone. Politische Krisen in Frankreich und Deutschland belasten zusätzlich die wirtschaftliche Entwicklung.
Pessimistische Aussichten
Die Notenbank senkt ihre Wachstumsprognose für 2024 auf 0,7 Prozent. Auch die Aussichten für 2025 und 2026 fallen pessimistischer aus.
Die EZB erwartet jedoch einen schnelleren Rückgang der Inflation als zuvor angenommen. Sie strebt mittelfristig eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an.
Zu niedrige oder zu hohe Inflation kann die Wirtschaft schädigen. Experten sehen derzeit keine Gefahr einer erneuten Teuerungswelle wie 2022.