EU-Beitritt würde Preise in der Schweiz senken

Pascal Scheiber
Pascal Scheiber

Zürich,

Was wären die Folgen einer weiteren Annäherung zum EU-Binnenmarkt für die Hochpreisinsel Schweiz? Ob und wie es zu spüren ist, erklärt der Experte.

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Die Credit Suisse berechnet: Eine weitere Öffnung der Schweiz zum EU-Binnenmarkt hätte günstigere Preise zur Folge. Experte Claude Maurer erklärt. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine weitere Öffnung der Schweiz zum EU-Binnenmarkt hätte günstigere Preise zur Folge.
  • 2019 wird die Schweizer Wirtschaft laut Prognosen der CS um 1,7 Prozent wachsen.

Wer heute günstig einkaufen möchte, geht ins nahgelegene Grenzgebiet. Doch wäre der Einkaufstourismus auch bei einer weiteren Annäherung an den EU-Binnenmarkt oder einem EU-Beitritt noch nötig?

Zu einem Preisrutsch käme es in der Schweiz nicht. Dennoch dürften laut der Credit Suisse einzelne Produktsegmente günstiger werden. Die Credit Suisse analysierte die Preisveränderungen in der Vergangenheit und den Schweizer Markt.

Bauern hätten zu kämpfen

Stark betroffen wären hierzulande die Bauern. «Die Landwirtschaft ist stark abgeschottet und würde es spüren», erklärt CS-Analyst Claude Maurer. Durch den EU-Binnenmarkt wäre die Abschottung unserer Landwirtschaft aufgelöst. Produkte wie Fleisch, Öle oder Getreide würden im offenen Markt mit anderen Ländern gemessen werden.

Anders sieht es bei gut handelbaren und meist im Ausland produzierten Möbel oder elektronischen Geräten aus. Laut dem Statistischen Amt der Europäischen Union sind die Preise in diesen Bereichen in der Schweiz bereits heute tiefer als im umliegenden Ausland.

Geldscheine
ARCHIV - 03.01.2014, Hessen, Frankfurt/Main: Zahlreiche Euro-Banknoten liegen übereinander. (zu dpa «Hessischer Rechnungshof stellt Kommunalbericht 2018 vor» vom 12.12.2018) Foto: Daniel Reinhardt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ - dpa

Heute ist die Schweiz das zweitteuerste Land Europas. Der Inselstaat Island ist auf dem ersten und Norwegen auf dem dritten Podestplatz. Beide Länder gehören wie die Eidgenossenschaft nicht zur Europäischen Union. Dänemark und Schweden – beide in der EU, doch ohne Euro als Währung – sind auf den Plätzen vier und fünf.

Ein Blick auf die Preisentwicklung der EU-Länder seit der Einführung des Euros 1999 zeigt, dass sich diese angeglichen haben. Schuld daran ist neben der Marktöffnung auch die wirtschaftliche Angleichung. Das BIP von wirtschaftlich schwächeren EU-Länder nahm seit 1999 überdurchschnittlich zu.

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