EU vs. US-Zölle: Eine Chronologie der Ereignisse
Die von Präsident Trump geplanten US-Zölle auf Aluminium und Stahl sind in der Nacht in Kraft getreten – auch die EU ist betroffen. Wie konnte es soweit kommen?

Die USA haben Zölle von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte eingeführt. Diese traten in der Nacht zum 12. März 2025 in Kraft und betreffen auch Importe aus der EU.
Wie konnte es zum Handelskonflikt kommen?
Trumps neue Zollpolitik
Donald Trump kündigte im Wahlkampf massive Zölle an, zeigte sich aber zunächst zögerlich in der Umsetzung. Anfang Februar 2025 ordnete er Zölle auf kanadische und mexikanische Importe an.

Diese setzte er jedoch kurzzeitig wieder aus. Für chinesische Waren führte er einen moderaten Zollsatz von 10 Prozent ein, der die US-Wirtschaft nicht übermässig belastete.
Am 10. Februar 2025 erliess Trump zwei Präsidialerlasse, die zusätzliche Zölle auf Stahl und Aluminium einführten. Diese Massnahmen beendeten vorzeitig die 2021 erzielte Einigung zwischen den USA und der EU.
So begründet Trump die neuen Zölle
Präsident Trump rechtfertigte die Einführung der Zölle auf Stahl und Aluminium mit dem Argument der nationalen Sicherheit der USA. Er behauptete, dass Aluminium und Stahl in solchen Mengen importiert würden, dass dies die Sicherheit des Landes gefährde.
Trump und sein Handelsberater Peter Navarro argumentierten, dass die Massnahmen den amerikanischen Stahl- und Aluminiumherstellern helfen werden. Sie betonten, es gehe nicht nur um Handel.

Ziel sei es, die Abhängigkeit der USA von ausländischen Lieferanten in kritischen Industrien zu reduzieren. Die Einführung eines nordamerikanischen Standards soll festlegen, dass Stahl- und Aluminiumimporte in der Region geschmolzen und gegossen werden müssen.
EU vs. US: Diese Auswirkungen haben die Zölle
Die neuen US-Zölle auf Stahl und Aluminium haben erhebliche Auswirkungen auf die EU. Sie betreffen laut «ZDF» EU-Exporte im Gesamtwert von 26 Milliarden Euro (ca. 25 Milliarden Franken).

Das sind etwa fünf Prozent der gesamten Warenexporte der EU in die USA. Trotz des beträchtlichen Handelsvolumens prognostizieren Ökonomen nur geringe direkte wirtschaftliche Folgen für die EU.
Simulationen des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) zeigen einen Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts der EU um lediglich 0,02 Prozent. Die USA schaden also sich selbst.
EU kündigt Gegenmassnahmen an
Die EU hat jedoch entschiedene Gegenmassnahmen angekündigt, um die Auswirkungen auszugleichen. Ab April sollen EU-Extrazölle auf US-amerikanische Produkte wie Bourbon-Whiskey, Jeans, Motorräder und Erdnussbutter erhoben werden.
Weitere Gegenmassnahmen, die auch Agrarprodukte und Industrieerzeugnisse betreffen, sind für Mitte April geplant. Experten warnen trotz der zunächst überschaubaren direkten Auswirkungen vor einer möglichen Eskalation des Handelskonflikts.
Die neuen Zölle signalisieren das Potenzial für weitere protektionistische Massnahmen. Die EU muss daher wachsam bleiben und ihre wirtschaftlichen und aussenhandelspolitischen Strategien überdenken, um sich breiter aufzustellen.