Experten rechnen für die schweizer Wirtschaft mit einer Wachstumsverlangsamung. Ein Indikator für die Messung der Erwartungen schwächt sich weiter ab.
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Experten haben zurzeit einen trüben Blick auf die schweizer Wirtschaft (Symbolbild). - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einem Indikator haben Experten eine sehr tiefe Erwartung für die Wirtschaft.
  • Über die Entwicklungen der Aktienkurse können sich die Experten nicht einigen.
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Die Stimmung der Ökonomen und Analysten mit Blick auf den Schweizer Konjunkturverlauf in den kommenden sechs Monaten hat sich im November noch weiter eingetrübt. Der CS-CFA-Indikator, der die Erwartungen der Experten misst, hat sich im November auf -42,3 Punkte weiter abgeschwächt, nachdem bereits im Vormonat ein klar negativer Wert von -39,1 Punkten ausgewiesen wurde.

Damit liege der Indexwert tiefer als etwa nach der Aufhebung der Euro-Mindestkursgrenze durch die Schweizerische Nationalbank Anfang 2015, teilte die Credit Suisse heute Mittwoch mit. Das heisse aber nicht zwingend, dass sich die Schweizer Wirtschaft gemäss der Analysteneinschätzungen schleppender entwickeln werde als vor gut drei Jahren, sondern vielmehr, dass ein grosser Konsens bezüglich einer wirtschaftlichen Abkühlung bestehe.

Die aktuelle Konjunkturlage werde weiterhin mehrheitlich als gut eingeschätzt, wenn auch weniger stark als in den Vormonaten, betonte die CS.

Abschwächung 2019 erwartet

Bei der Befragung der Analysten hinsichtlich ihrer Erwartungen zum Schweizer Wirtschaftswachstum gingen 58 Prozent der Teilnehmer für 2018 von einem realen BIP-Wachstum jenseits von 2 Prozent aus. Für 2019 sei dies aber nur für 13 Prozent der Befragten der Fall. Die überwiegende Mehrheit erwarte für 2019 ein schwächeres reales Wirtschaftswachstum zwischen einem Prozent und zwei Prozent.

Der konjunkturelle Ausblick der Finanzanalysten für die Eurozone, die USA sowie auch China fällt derweil im Vergleich zur Schweiz etwas weniger trüb aus. Insgesamt geht laut den Angaben aber weiterhin die Mehrheit der Befragten von einer Wachstumsverlangsamung in den drei grossen Wirtschaftsräumen aus.

Kaum Übereinstimmung gab es in der Umfrage über die künftige Entwicklung der Aktienkurse. Eine geringfügige Mehrheit der Analysten geht von Kursanstiegen beim SMI aus. Knapp ein Drittel erwartet dagegen Kursrückschläge in nächster Zukunft. Ähnlich sehe das Bild beim Eurostoxx aus, während sich die positiven und negativen Erwartungen bezüglich der US-Börsen die Waage halten.

Uneinig bei Wechselkursentwicklung

Für die künftigen Wechselkurse gab es ebenfalls stark auseinandergehende Meinungen. Beim Euro erwartete je etwa ein Drittel eine Aufwertung, eine Abwertung beziehungsweise keine Veränderung zum Franken. Bezüglich des US-Dollar gehe die Hälfte von einer Seitwärtsbewegung zum Franken aus, rund 30 Prozent erwarten eine Dollar-Aufwertung.

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