Facebook, Alibaba oder Ebay: Tech-Giganten und WWF wollen Nashörner und Elefanten retten

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Deutschland,

Für Wilderer sind Stosszähne von Elefanten und Rhino-Hörner ein Milliarden-Geschäft. Der WWF will dem illegalen Handel einen Riegel schieben und spannt mit den Tech-Giganten zusammen.

Nashörner
Nashörner sind vom Aussterben bedroht, wegen ihres Horns werden sie gewildert. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Jährlich wird mit illegalem Artenhandel bis 22 Milliarden Franken umgesetzt.
  • Der WWF will dem Handel einen Riegel schieben und setzt dabei auf Unterstützung von Facebook, Google und Co.

Die ganze Welt ist mit dem Internet verbunden. Das hat nicht nur Vorteile. So ist es heute für Händler besonders einfach, illegale Ware zu vertreiben. Etwa Rhino-Hörner oder Stosszähne von Elefanten. Sie werden mit einem Mausklick gekauft. Natürlich illegal.

Diesem Treiben will der WWF nicht mehr zuschauen. Und verbündet sich mit Tech-Giganten aus aller Welt. Der chinesische Online-Händler Alibaba macht mit, Facebook, Google, Pinterest und Ebay ebenso. Insgesamt 21 Firmen aus der Internetbranche sind an Board. Gemeinsam wollen sie den illegalen Artenhandel bekämpfen.

Handel stark reduzieren

Die Umweltorganisation erhofft sich, so den Handel im Netz bis 2020 um 80 Prozent zu reduzieren. «Die Branchengiganten zusammenzubringen ist der beste Weg, das Internet für den illegalen Artenhandel zu schliessen», sagt Crawford Allan, Leiter Wildartenkriminalität beim WWF.

Er kritisiert, dass aktuell widersprüchliche Regeln und mangelnde Durchsetzung in verschiedenen Staaten dazu führen, dass verbotene Angebote auf einer Seite verschwinden, und kurz darauf auf einer anderen wieder auftauchen. Auch bleiben die Anbieter wegen der Anonymität oft unentdeckt.

Vom Aussterben bedroht

Laut den Vereinigten Nationen wird mit illegalem Artenhandel weltweit bis zu 22 Milliarden Franken umgesetzt. Jährlich werden über 20'000 afrikanische Elefanten für den illegalen Elfenbein-Handel getötet. Ihr Artenbestand nimmt wegen der Wilderei jährlich ab - nur wegen der Stosszähne.

Noch schlechter steht es um das Nashorn. In Südafrika werden täglich drei Rhinos gewildert. Der sanfte Riese ist vor dem Aussterben bedroht. Einige Arten sind wegen Wilderei bereits verschwunden. Warum? In der traditionellen chinesischen Medizin wird Rhino-Horn als Heilmittel eingesetzt. Obwohl es nachweislich wirkungslos ist.

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