Fusion

Farmy fusioniert mit Pico: Rettungsversuch für kriselnden Online-Hof

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Zürich,

Der Schweizer Online-Lebensmittelhändler Farmy plant eine Fusion mit dem Biogrosshändler Pico, um finanzielle Engpässe zu überwinden.

Farmy
Das Logo von Farmy. - farmy.ch

Farmy, der einst als vielversprechender Online-Hofladen gestartete E-Commerce-Händler, steht vor einer bedeutenden Veränderung. Das Unternehmen plant eine Fusion mit der Pico Lebensmittel AG, einem etablierten Biogrosshändler aus dem B2B-Bereich.

So heisst es laut dem Bericht der «Handelszeitung». Die geplante Fusion kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für Farmy.

Nach einem Boom während der Corona-Phase durchlief das 2014 gegründete Start-up eine harte Restrukturierungsphase. Im Frühling 2024 musste Farmy seinen Standort in Ecublens bei Lausanne schliessen und sah sich zu Massenentlassungen gezwungen.

Synergien und Kosteneinsparungen erwartet

Durch den Zusammenschluss erhofft sich das Unternehmen nicht nur eine finanzielle Stabilisierung, sondern auch operative Vorteile.

Die Ergänzung der beiden Unternehmen zeigt sich zudem auch in ihren Lieferzeiten. Während der Online-Händler seine Kunden tagsüber beliefert, ist der B2B-Betrieb Pico nachts aktiv.

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Diese Ergänzung könnte zu einer effizienteren Nutzung von Ressourcen führen.

Finanzielle Herausforderungen und Notverkauf

Trotz der positiven Darstellung in der offiziellen Kommunikation deuten Berichte auf eine prekäre finanzielle Lage bei dem Unternehmen hin. Wie «Inside Paradeplatz» meldet, reichen die derzeitigen Finanzmittel von Farmy nur bis Ende Februar 2025.

So sei Farmy laut dem Onlineportal am Ende und die Fusion wäre in der Tat ein Notverkauf.

Besonders brisant: Das Unternehmen soll für lediglich 100'000 Franken verkauft werden, berichtet «Inside Paradeplatz».

Zukunftsaussichten und offene Fragen

Die Aktionäre haben nun 30 Tage Zeit, um der Vereinbarung zuzustimmen. Erst nach Abschluss der Transaktion wollen die beiden Unternehmen detaillierter über ihre gemeinsame Zukunft informieren, wie «Foodaktuell» berichtet.

Farmy
Mitarbeiter von Farmy in einem Lieferwagen. (Symbolbild) - Farmy.ch

Interessant ist auch die personelle Verbindung zwischen den Unternehmen. Der derzeitige Pico-Geschäftsführer Thomas Zimmermann war bis Anfang 2024 Chefeinkäufer bei Farmy und ist immer noch an dem Unternehmen beteiligt.

Herausforderungen im E-Food-Markt

Der Fall Farmy zeigt die Herausforderungen im hart umkämpften E-Food-Markt. Nach einem Umsatzrückgang von 23 Prozent im Jahr 2023 und dem Verlust eines prestigeträchtigen Auslandsauftrags steht das Unternehmen unter Druck.

Die geplante Fusion mit Pico könnte für Farmy den dringend benötigten Neuanfang bedeuten. Ob dieser Schritt ausreicht, um im wettbewerbsintensiven Online-Lebensmittelhandel zu bestehen, bleibt abzuwarten.

Kommentare

User #4117 (nicht angemeldet)

Luxuspreise gut für die 40% oben macht nicht das glück deren unten 60%, somit zum scheiteren verurteilt von anfang an..sieht man sofort!

User #5682 (nicht angemeldet)

Wer zahlt schon die Fantasiepreise von Farmy?

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