Fed-Konferenz in Jackson Hole: Kommt die Zinssenkung?
Die Fed-Konferenz in Jackson Hole hat begonnen. In Erwartung einer nahenden Zinssenkung fordern Marktbeobachter eine klare Aussage Powells.
In Jackson Hole (USA) hat das jährliche Treffen für weltweite Zentralbankführer begonnen. Anleger blicken mit Spannung auf die heutige Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell. Man erhofft sich Klarheit über bevorstehende Zinssenkungen.
Die Fed hält ihren Leitzins seit über einem Jahr bei 5,25 bis 5,50 Prozent. Der hohe Leitzins sorgte in Kombination mit den schwachen Arbeitsmarktzahlen bereits für einen Kurseinbruch an den globalen Aktienmärkten.
Für die Fed-Sitzung am 17. und 18. September wird eine Senkung der Zinsen fest erwartet. Wie hoch diese ausfällt, kann bislang nur gemutmasst werden.
Senkung um 25 oder gar 50 Basispunkte?
So rechnet die Mehrheit der Marktbeobachter mit einer Senkung um 25 Basispunkte, schreibt «finanzmarktwelt». Bis zum Jahresende erhofft man sich sogar eine Senkung um einen ganzen Prozentpunkt. Laut der «Tagesschau» rechnen 30 Prozent der Marktteilnehmer bereits im ersten Schritt mit einer Senkung um 0,5 Prozentpunkte.
Powell selbst betonte im vergangenen Monat noch, dass 0,5 Punkte «nicht etwas sind, worüber wir im Moment nachdenken».
«Konkreter Hinweis» von Powell in Jackson Hole gefordert
Eckhard Schulte sieht als Vorsitzender des Vermögensverwalters MainSky Asset Management eine zu geringe Senkung als nachteilig an: «Sollte die Fed im September nur um 25 Basispunkte lockern, steigt das Risiko, dass sie ‹hinter die Kurve› kommt, zumal eine weitere Zinssenkung im November am Tag nach der US-Wahl fraglich erscheint. Wenn die Fed mit entscheidenden Zinssenkungen wartet, bis sich die Binnennachfrage weiter abschwächt, dürfte es zu spät sein.»
Weitere Marktbeobachter wie Jochen Stanzl schliessen sich Schultes Meinung an und fordern «einen sehr konkreten Hinweis darauf, dass im September die Zinsen gesenkt werden».