Frankreichs Lottogesellschaft startet erfolgreich an die Börse
Die französische Lottogesellschaft Française des Jeux (FDJ) ist erfolgreich an der Börse durchgestartet: Nach dem Handelsstart am Donnerstag stieg der Kurs zeitweise um mehr als 15 Prozent über den Ausgabepreis und notierte bei rund 23 Euro.
Das Wichtigste in Kürze
- Regierung nimmt durch Privatisierung gut zwei Milliarden Euro ein.
In die französische Staatskasse fliessen durch die Privatisierung rund 2,1 Milliarden Euro.
Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire persönlich läutete die Glocke für den Börsengang bei dem Pariser Handelsplatz-Betreiber Euronext. Der starke Auftakt zeige, dass sich die Franzosen nach der Finanzkrise 2008 «mit der Wirtschaft und den Märkten wieder ausgesöhnt» hätten, betonte er. Unter den rund 500.000 Zeichnern der Aktie waren nach seinen Angaben auch zahlreiche Kleinanleger.
Die Regierung brachte gut 50 Prozent der Anteile an Lottogesellschaft an die Börse, der Anteil des Staats sinkt dadurch von 72 Prozent auf rund 20 Prozent. Der Ausgabepreis für die FDJ-Aktie lag bei 19,90 Euro.
FDJ-Geschäftsführerin Stéphane Pallez nannte den erfolgreichen Börsengang einen «Vertrauensbeweis» für die Gruppe. Die Lottogesellschaft bleibt auch weiterhin Geldesel für den Staat: Er kann auch künftig mit jährlichen Einnahmen von rund 3,5 Milliarden Euro unter anderem durch Steuern rechnen.
Die Lottogesellschaft FDJ ist aus der 1933 gegründeten National-Lotterie hervorgegangen. Sie war bisher eine der wenigen profitablen staatlichen Gesellschaften. Sie umfasst die klassische Lotterie sowie Sportwetten in eigenen Wettbüros.
In Frankreich ist es der erste Börsengang eines öffentlichen Unternehmens seit 2005. Daneben hat Präsident Emmanuel Macron auch eine Privatisierung der Pariser Flughafengesellschaft auf den Weg gebracht, um Geld in die Staatskassen zu spülen. Diese ist allerdings massiv umstritten.