Für Stiftung für Konsumentenschutz ist Zuckersteuer nicht vom Tisch
Der Nationalrat hat eine Initiative für eine Zuckersteuer abgeschmettert. Für die Stiftung für Konsumentenschutz ist das Thema nicht gegessen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Nationalrat hat gestern eine Zuckersteuer mit 121:43 Stimmen abgelehnt.
- Die Stiftung für Konsumentenschutz hält die Steuer bei einigen Produkten für sinnvoll.
- Die Stiftung kritisiert, dass die Massnahmen des Bundes zu wenig weit gingen.
Das Resultat war zu erwarten: Gestern hat der Nationalrat eine Standesinitiative des Kantons Neunburg klar abgelehnt. Nur 43 Stimmen waren dafür, 121 dagegen.
Die Initiative verlangte eine Steuer auf Zucker. Die Einnahmen dazu wären für die Prävention der durch Zucker- und Stüssstoffkonsum bedingten Erkrankungen verwendet worden.
Auch aus Sicht der Stiftung für Konsumentenschutz ging die Initiative sehr weit. Weil sie ein Gesetz zur Zuckerreduktion und eine Zuckersteuer forderte. Josianne Walpen konnte der Vorlage allerdings viel Gutes abgewinnen: «Etwa Beschränkungen bei der Bewerbung von Süssigkeiten gegenüber Kindern.»
Für sie ist klar: «Eine Zuckersteuer auf bestimmte Produkte wie Süssgetränke muss ernsthaft diskutiert werden.» Das würde Konsumenten und Lebensmittelhersteller zum Umdenken bringen.
Keine Deklarationspflicht
Aus Sicht der Stiftung für Konsumentenschutz tut der Bund nicht genug, um den Zucker-Konsum zu reduzieren. «Mit der freiwilligen Zuckerreduktions-Strategie bei Joghurts und Frühstücksflocken zeigt er sich schon mit kleinen Fortschritten zufrieden.» Nach wie vor müssen Hersteller nicht zwingend angeben, wie viel Zucker in einem Produkt steckt.
Walpen schlägt vor, mehrgleisig zu fahren. Es brauche verschieden Anreize und Bemühungen: Prävention und Aufklärung, verständliche Produkte-Deklaration und weniger zuckerhaltige Rezepturen. «Vor allem viel weniger Zucker in Produkten, in denen man es nicht oder nicht in dieser Menge erwartet.»