GfK rechnet mit keinem Einbruch im Detailhandel trotz Corona
Das Wichtigste in Kürze
- Der Schweizer Detailhandel hat seit Januar 91,7 Milliarden Franken Umsatz eingefahren.
- Der Lockdown hatte für Innovation im Online-Handel gesorgt.
- An der Spitze der Schweizer Detailhändler stehen nach wie vor Migros und Coop.
Kein Wirtschaftseinbruch im Schweizer Detailhandel: Im vergangenen Jahr hat der Schweizer Detailhandel einen Umsatz von 91,7 Milliarden Franken eingefahren. Das sind 0,4 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Marktforschungsinstitut GfK am Dienstag an ihrer Handelstagung 2020 bekannt gab. Die Branche dürfte in etwa ein Ergebnis auf dem Niveau von 2019 erzielen.
Und die Prognosen für das laufende Jahr sähen besser aus als erwartet, schreibt die GfK. Allerdings unter der Voraussetzung, dass es keine zweite Ansteckungswelle mit Schliessungen gebe. Im Lockdown habe ein Teil der Detailhandelsläden vom Wegfall des Einkaufstourismus profitiert, der wegen geschlossener Grenzen nicht möglich gewesen sei. Zudem könnte der inländische Tourismus dieses Jahr gerade in den Sommerferien zusätzliches Potenzial bieten.
Lockdown sorgte für Innovation
Innovative Konzepte im Lockdown zögen sich durch alle Branchen, das Onlinegeschäft sei nahezu überall ausgebaut worden. Auch in Märkten, die hier bisher wenig aktiv gewesen seien, erklärte die GfK. Das Onlinegeschäft werde in allen Märkten überproportional wachsen. Die GfK prognostiziert gemeinsam mit dem Verband des Schweizerischen Versandhandels ein Plus von 25 bis 50 Prozent, je nach Bereich.
2019 blieb der Umsatz trotz des Anstiegs um 400 Millionen Franken auf dem drittschlechtesten Ergebnis seit über einem Jahrzehnt. Nur die beiden Vorjahre 2017 (Umsatz 91,4 Milliarden) und 2018 (91,3 Milliarden) waren noch schlechter. Den absoluten Rekord hatte der Schweizer Detailhandel im Jahre 2010 erreicht. Damals wurden 96,2 Milliarden Franken Umsatz in die Kassen gespült.
Die Hitliste der Detailhändler, die Umsätze bekannt geben, blieb im vergangenen Jahr grösstenteils unverändert, wie die GfK weiter mitteilte. Unter den Top-10 sind neun Schweizer Anbieter. Einzig Ikea kann in die Phalanx einbrechen. An der Spitze stehen die Migros Genossenschaften, allerdings mit einem Umsatzrückgang von 1,5 Prozent auf 14,4 Milliarden Franken.
Dahinter folgen die Coop-Läden mit einem Umsatz von 13,4 Milliarden Franken, also ein Plus von 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Platz drei belegt Denner, der seinen Umsatz um 2,2 Prozent auf 3,4 Milliarden Franken steigern konnte.