Gillette kriegt Shitstorm wegen MeToo Werbung
Der Rasierer-Hersteller Gillette steigt in die #MeToo-Debatte ein. Das verärgert manche Kunden so richtig.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Rasierer-Hersteller Gillette stellt männliche Rollenbilder infrage.
- Dafür gibt es im Netz Lob. Aber auch viel Hass.
Seit 30 Jahren wirbt Rasierer-Hersteller Gillette mit dem Slogan: «The Best a Man can get» (Das Beste, was ein Mann kriegen kann). Doch in Zeiten von #MeToo hat der Rasierer-Hersteller seine Botschaft aufgefrischt.
Der neue Werbespot des US-Unternehmens zeigt Cyber-Mobbing, sexuelle Belästigung oder Prügeleien. Am Schluss bringt das Unternehmen den Slogan erneut, aber als Frage: «Is this the Best a Man can get?»
Boykottaufrufe
Bisher hat das Video über 2,6 Millionen Aufrufe auf Youtube. Über 200'000 Mal gab es dafür ein «Daumen runter». Die meisten Kommentare stammen von Männern. Und sind negativ. «Das ist beleidigend und fördert Hass gegenüber Männern. Ich werde nie mehr Gillette-Produkte nutzen», schreibt ein Youtube-Nutzer. Ein Blick auf Twitter zeigt: Die positiven Reaktionen sind in der Minderheit.
I've used @Gillette razors my entire adult life but this absurd virtue-signalling PC guff may drive me away to a company less eager to fuel the current pathetic global assault on masculinity.
— Piers Morgan (@piersmorgan) January 14, 2019
Let boys be damn boys.
Let men be damn men. https://t.co/Hm66OD5lA4
Darüber ist das Unternehmen nicht überrascht. «Wir haben die Debatte erwartet. Eigentlich ist eine Diskussion nötig. Wenn wir nicht darüber reden, glaube ich nicht, dass sich etwas ändern wird», sagt der Nordamerika-Chef von Pankaj Bhalla gegenüber «CNN Business».
Der Konzern hat noch weitere Videos angekündigt. Zudem will das Unternehmen in den nächsten drei Jahren je eine Million Dollar an Organisationen wie den Boys & Girls Clubs of America spenden.