Goldpreis erstmals über 2500 Dollar – Experten sehen Potenzial
Der Goldpreis schlägt rekordverdächtige Höhen – und übertrifft die Marke von 2500 Dollar pro Feinunze zum ersten Mal.
Der Goldmarkt hat in diesem Jahr historische Meilensteine gesehen, mit insgesamt 19 Rekordwerten. Am 19. August 2024 erreichte der Preis für eine Feinunze Gold nahezu 2510 US-Dollar. Damit erreicht das Edelmetall ein bislang unerreichtes Hoch und setzt einen neuen Standard für Goldinvestments. Darüber berichtet die «Wirtschaftswoche».
Die treibende Kraft hinter dem jüngsten Preisanstieg ist laut Experten die allgemeine Erwartung einer bevorstehenden Leitzins-Senkung der US-Notenbank Fed. Laut dem CME Fed Watch Tool rechnen sämtliche Händler mit einer Zinssenkung im September. Zwei Fed-Mitglieder, Raphael Bostic und Alberto Musalem, deuten sogar darauf hin, sie würden diese vorantreiben.
Einflüsse auf den Goldpreis
Der sinkende Leitzins begünstigt den Goldpreis, da hohe Zinsen Gold als Anlage weniger attraktiv machen. Da Gold keine laufenden Erträge bietet, profitiert es von niedrigeren Zinsen, weil so andere sichere Anlagen weniger verlockend scheinen. Sinkende Zinsen könnten den Goldpreis daher weiterhin beflügeln.
Experten gehen davon aus, dass diese Entwicklung fortgesetzt wird. Die Analysten der Citibank schätzen sogar, dass der Goldpreis im kommenden Jahr auf 3000 Dollar pro Feinunze steigen könnte. Das entspricht einem Anstieg von fast 20 Prozent vom jetzigen Niveau, meldet der «Focus».
Die Prognose wird gestützt durch andauernde Unsicherheiten auf globaler Ebene, darunter die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen und Konflikte im Nahen Osten und in der Ukraine. Die niedrige Inflationsrate in den USA könnte ebenfalls eine Rolle bei der erwarteten Zinssenkung spielen. Im Juli sank die Inflationsrate auf 2.9 Prozent, den niedrigsten Stand seit März 2021. Dadurch wird das Feld für mögliche Zinssenkungen geöffnet.
Prognose der Experten
Aufgrund anhaltender Marktturbulenzen könnte die Federal Reserve sogar eine grössere Zinssenkung als bislang erwartet erwägen. Anstatt um 0.25 Prozentpunkte könnte die Senkung 0.5 Prozentpunkte betragen, was dem Goldpreis weiteren Aufschwung verleihen könnte.
Letztlich ist die Preisentwicklung von Gold eine Kombination aus vielen Faktoren, einschliesslich Dollarkurs, Ölpreis und den Preisen anderer Edelmetalle sowie Emotionen wie Inflationsängste, politische Ereignisse und Spekulationen. Diese Faktoren treffen in ständiger Dynamik aufeinander und sorgen für die markanten Schwankungen im Goldpreis.
Faktoren, die den Goldpreis massgebend beeinflussen
Das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage auf dem internationalen Goldmarkt und diverse globale Einflussfaktoren bestimmen den Preis des Edelmetalls. Im internationalen Goldmarkt setzt sich der Preis für Gold aus verschiedenen Faktoren zusammen. Entscheidend ist dabei das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage auf den weltweit agierenden Rohstoffbörsen, insbesondere in London, Paris und Zürich.
Wesentlichen Einfluss auf den Goldpreis haben der Wechselkurs des US-Dollars und die herrschenden Zinssätze. Eine starke US-Währung und hohe Zinsen können dazu führen, dass der Goldpreis sinkt.
Einfluss des Ölpreises und anderer Edelmetalle
Aber auch der Ölpreis und die Preise anderer Edelmetalle wie Silber, Platin und Palladium oder von unedlen Metallen wie Kupfer oder seltene Erden wirken sich auf den Preis von Gold aus. Diese Preise interagieren miteinander und sind somit ein weiterer wichtiger Faktor.
Auf den Rohstoffbörsen spielen zudem Emotionen eine bedeutende Rolle. Inflationsängste, politische Ereignisse, Spekulationen und langfristige Erwartungen können den Goldpreis beeinflussen.
Dabei sind es häufig unvorhersehbare Ereignisse, die dazu führen, dass Anleger in Gold als vermeintlich sicheren Hafen flüchten und so den Preis in die Höhe treiben. Schliesslich bestimmen der Goldpreis und die darin enthaltene Goldmenge den Metallwert von handelbaren Goldobjekten. Dazu zählen neben Schmuck, Goldbarren und Goldmünzen auch Kunstgegenstände.