Google, Amazon und Facebook: Heikle Deals der Tech-Firmen

Michael Bolzli
Michael Bolzli

USA,

Um weiter wachsen zu können, breiten US-Tech-Konzerne sich in neuen Geschäftsfeldern aus. Das ist heikel. Und kommt nicht bei allen Mitarbeitern gut an.

Google arbeitet für China an einer zensierten Version seiner Suchmaschine.
Google arbeitet für China an einer zensierten Version seiner Suchmaschine. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Amazon, Facebook und Google dringen in neue, heikle Geschäftsfelder ein.
  • Dagegen wehren sich die Angestellten der Konzerne.

China ist ein Wachstumsmarkt, weiss man auch im Silicon Valley. Google will darum eine zensierte Suchmaschine für sein Android-Betriebssystem nach China bringen. Projektname: Dragonfly. Dabei werden Seiten gesperrt, die der Regierung nicht passen. Etwa wenn es um Menschenrechte, Demokratie oder Religion geht. Oder Comedian John Oliver.

Noch vor acht Jahren zog sich Google aus dem Reich der Mitte zurück. Damals argumentierte der Suchmaschinen-Betreiber mit ethischen Bedenken. Die wurden mittlerweile wohl abgelegt.

Google ist kein Einzelfall. Auch Online-Gigant Amazon sorgt mit heiklen Deals für Schlagzeilen. Der Konzern weitet gerade sein Cloud-Geschäft mit US-Geheimdiensten aus. Zudem liefert das Unternehmen, das einst als Online-Buchhandel gestartet ist, die Polizei mit Software zur Gesichtserkennung.

Facebook will Bankdaten der Nutzer

Auch Facebook entfernt sich immer mehr vom hippen Startup, das es einst war. Erst kürzlich wurde bekannt, dass das soziale Netzwerk Bankdaten seiner Nutzer angefragt hat. Dabei ging es um Kontostände und Einkäufe mit Kreditkarten. Ziel war es, mit den Daten neue Messenger-Dienste für Banken ausprobieren zu können.

Doch warum tun die Firmen das? Wollen die Konzerne langfristig rentieren, sind neue Geschäftsfelder nötig. Dass Handlungsbedarf besteht, bewies jüngst Facebook. Das Wachstum stagnierte. Die Börsianer reagierten panisch, das Wertpapier gab deutlich nach.

Mittlerweile gibt es Widerstand in den Firmen. Bei Google haben über 1000 Mitarbeiter einen Protestbrief unterschrieben, wobei sie mehr Transparenz fordern. Auch bei Amazon stellten sich Angestellte mit einem offenen Brief gegen die Pläne des Konzerns.

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