Grossbritannien hat im Kampf gegen die wirtschaftlichen Corona-Folgen drastische Massnahmen ergriffen. Dadurch ist die Staatsverschuldung stark angestiegen.
Staatsverschuldung
Verlassene Gassen in London. Auch für die britische Wirtschaft stellt das Coronavirus eine grosse Belastung dar. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Coronavirus stellt für viele Staaten eine grosse wirtschaftliche Gefahr dar.
  • Grossbritannien hat drastische Massnahmen ergriffen, um die Schäden einzudämmen.
  • Die britische Staatsverschuldung ist erstmals seit 1963 höher als das BIP.
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Die drastischen Massnahmen der britischen Regierung zur Dämpfung der wirtschaftlichen Corona-Folgen haben die Staatsverschuldung des Landes in die Höhe getrieben. Die Verschuldung ist gar höher als die britische Wirtschaftsleistung.

Im Mai stieg die Verschuldung nach Angaben des Statistikamts ONS auf 1,95 Billionen Pfund (rund 2,3 Billionen Franken). Im Jahresvergleich entspricht dies einer Zunahme um 173,2 Milliarden Pfund (rund 204,5 Milliarden Franken) oder 20,5 Prozent. Das ist der stärkste prozentuale Zuwachs gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der monatlichen Aufzeichnungen im Jahr 1993.

Staatsverschuldung überschreitet BIP

Die öffentliche Gesamtverschuldung stieg infolgedessen erstmals seit 1963 über die Schwelle von 100 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung (BIP). Sie betrug den Angaben zufolge Ende Mai 100,9 Prozent des BIP. Die hohe Schuldenquote ist auch Folge des heftigen Wirtschaftseinbruchs. Dieser vermindert das BIP, zu dem die Verschuldung bei Berechnung der Schuldenquote ins Verhältnis gesetzt wird.

Die Neuverschuldung der öffentlichen Hand betrug im Mai 55,2 Milliarden Pfund (rund 65,2 Milliarden Franken). Dies ist etwa neunmal so viel wie die Schuldenaufnahme im Vorjahresmonat. Auch dies ist ein Rekordwert.

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