Umsatzsprung im britischen Detailhandel nach Corona-Lockerungen
Das Wichtigste in Kürze
- Die Detailhandelsumsätze in Grossbritannien ziehen im Zuge der Lockerungen wieder an.
- Die Corona-Pandemie hatte im April einen Rekordeinbruch der Erlöse verursacht.
In Grossbritannien ziehen nach einem Rekordeinbruch des Detailhandelsumsatzes wegen der Corona-Krise die Branchengeschäfte wieder an. Im Zuge der Lockerungen stiegen die Erlöse im Mai um zwölf Prozent zum Vormonat. Und damit so stark wie noch nie. Dies teilte das nationale Statistikamt am Freitag mit.
Im April waren die Erlöse wegen der strikten Eindämmungsmassnahmen und Geschäftsschliessungen allerdings noch in historischem Ausmass um 18 Prozent geschrumpft.
Dass sich der Umsatz nur allmählich normalisiert, zeigt auch der Vorjahresvergleich: Hier gab es ein Minus zum Mai 2019 um gut 13 Prozent. Die Mai-Daten seien noch kein Signal, dass der Wirtschaft eine rasche Erholung gelinge, sagte Samuel Tombs, Analyst bei Pantheon Macroeconomics.
Grossbritannien stark von Corona-Pandemie betroffen
Grossbritannien ist eines der am stärksten von der Virus-Pandemie betroffenen Länder. Die Regierung steuert mit milliardenschweren Hilfspaketen gegen, was die Verschuldung auf Rekordhöhe treibt. So erreichte die Nettokreditaufnahme der öffentlichen Hand im Mai mit 55,2 Milliarden Pfund (gut 65 Milliarden Franken) einen Höchstwert. Sie lag neunmal höher als vor einem Jahr.
Zum ersten Mal seit 1963 lag die Verschuldung im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung bei über 100 Prozent. Damals war Grossbritannien noch dabei, die Kosten des Zweiten Weltkriegs zu begleichen. Der heutige Grund ist auch der Konjunktureinbruch wegen der Corona-Krise.