Grosse Plattformen verdrängen kleine Onlineshops zusehends

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Brugg,

Der starke Konsum im Internet setzt sich fort. Davon profitieren vor allem die grossen Anbieter. Kleine Onlineshops hingegen verlieren seit Jahren Marktanteile.

Onlinehandel
Herr und Frau Schweizer kaufen seit der Corona-Krise vor allem online ein. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Wachstumstrend im Onlinehandel ist ungebrochen.
  • Davon profitieren aber vor allem grosse Plattformen wie Google.

Der starke Konsum im Internet setzt sich fort: 2019 haben Schweizer für gut 10 Milliarden Franken online eingekauft. Damit ist das E-Commerce Volumen um 8 Prozent gestiegen. Durch COVID-19 erfährt der E-Commerce einen zusätzlichen Schub und dürfte 2020 bis zu dreimal so hoch ausfallen.

Die Post Migros
Pakete en masse liegen auf einem Wagen der Schweizerischen Post. - Keystone

Doch das rasante Wachstum wirkt sich nicht auf alle Anbieter positiv aus. «Der Trend geht definitiv in Richtung grosse Plattformen», sagte Ralf Wölfle, Professor der Fachhochschule Nordwestschweiz und Autor der E-Commerce-Studie.

Social Media goes E-Commerce

Unter Plattformen seien aber nicht in erster Linie klassische Onlinemarktplätze wie Digitec Galaxus zu verstehen, sondern auch Suchmaschinen wie Google, Social Media wie Facebook oder andere Seiten, auf denen Onlinekäufe ihren Anfang nehmen. Beispielsweise wenn eine Werbung oder ein Banner auf einer Newsseite zum Anklicken verleitet.

Will ein Kunde etwas online kaufen, verschafft er sich meist erst einen Überblick über die Angebote. Doch hier fallen viele Anbieter bereits weg. Die Aufmerksamkeit der Kunden werde nämlich stark von Plattformen wie Google gesteuert, sagt Wölfle. «Grosse Anbieter haben mehr Know-how und Mittel, um ihre Platzierung bei Google zu steuern als kleine. Diese Entwicklung begünstigt generell die grossen Anbieter.»

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Logos für Apps der US-Internetkonzerne Google, Amazon und Facebook sind auf dem Display eines iPhone zu sehen. - dpa

Dass immer weniger Unternehmen am Marktwachstum teilhaben, zeigt sich gemäss der Studie auch in den Umsatzzahlen, die der Verband des Schweizerischen Versandhandels VSV erhoben hat. Vor drei Jahren wuchsen zwei von drei der untersuchten Unternehmen um mindestens 1 Prozent oder mehr, vor zwei Jahren waren es noch 57 Prozent und letztes Jahr noch die Hälfte. Zudem zeigten die Zahlen «dass sich grosse Anbieter deutlich besser entwickeln als kleine», hiess es im Report.

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Das bestätigen auch die Studienteilnehmer, die an der Umfrage des E-Commerce-Reports mitgemacht haben und selber Vertreter der 35 grössten Schweizer Anbieter« sind. Sie erwarten für die ausländischen Marktplätze das stärkste Wachstum, für die Schweizer Marktplätze Digitec Galaxus und Microspot das zweitstärkste. An dritter Stelle kommen laut Wölfle die individuellen Onlineshops. »Allen voran die Lebensmittelshops«. Bei diesen würde nun allerdings nach Corona ein starkes Wachstum erwartet.

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