In Schweden wurde eine grosse Lagerstätte der seltenen Erden entdeckt. Die Elemente sind wichtige Bestandteile für den Bau von Smartphones und Elektroautos.
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Ansicht des schwedischen Bergbauunternehmens LKAB im Industriegebiet in Kiruna. Im hohen Norden Schwedens sind bedeutende Vorkommen an seltenen Erden entdeckt worden. - Maja Suslin/Scanpix Sweden/epa/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das europaweit grösste Vorkommen an seltenen Metallen wurde in Schweden entdeckt.
  • Für den Bau von Handys und Elektroautos sind die Rohstoffe elementar.
  • Derzeit ist das grösste Vorkommen dieser Metalle in China zu finden.
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Im Norden von Schweden wurde das bisher grösste bekannte Vorkommen seltenen Erden gesichtet. Das ist eine seltene Entdeckung.

Am Donnerstag kommunizierte das staatliche schwedische Bergbauunternehmen LKAB den Fund. In Kiruna betreibt die Firma eine Eisenmine. Das genaue Ausmass ist noch unklar, jedoch soll es sich beim Metallvorkommen über einer Million Tonnen handeln.

In China erfolgt derzeit ein Grossteil des Abbaus, die Grösse der dortigen Vorkommen ist unklar. Laut Pressesprecher des Bergbauunternehmens sei die entdeckte Lagerstätte aber auch im internationalen Vergleich beachtlich.

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Aus der Industrie gelangen tausende Kilogramm Metalle der Seltenen Erden ins Abwasser, wie eine Studie der Eawag zeigt. (Archivbild der ARA Werdhölzli in Zürich) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Abbau erst in etwa 10 Jahren möglich

Der Weg zum möglichen Abbau der Metalle ist nach LKAB-Angaben lang. Erster Schritt sei die Beantragung einer Abbauzulassung. Plan sei es, einen entsprechenden Antrag noch in diesem Jahr einzureichen. Es dürfte mindestens zehn Jahre dauern, bevor man tatsächlich mit dem Abbau beginnen und Rohstoffe auf den Markt bringen könne.

Stärker gefördert werden sollen Minenprojekte wie die in Schweden auch aus Brüssel. Die EU-Kommission von Ursula von der Leyen will in diesem Frühjahr Massnahmen vorschlagen. Die strategische Autonomie Europas soll in Bezug auf kritische Rohstoffe gestärkt werden.

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Seltene Erde werden für Smartphones benötigt. - AFP/Archiv

Argument ist auch, dass es ohne diese Autonomie keinen ökologischen und digitalen Wandel geben könne. Bei wichtigen Batterien sei man zu 100 Prozent von Importen abhängig, sagte Schwedens Energie- und Wirtschaftsministerin Ebba Busch. Man sehe den geplanten Vorschlägen der Kommission mit grossen Erwartungen entgegen.

Seltene Erden umfassen eine ganze Reihe von wichtigen Elementen. Diese werden unter anderem für die Produktion von Smartphones und Elektroautos benötigt. Etwa für Batterien, Katalysatoren und Magnete, aber auch für Leuchtmittel. Derzeit ist das grösste Vorkommen dieser Metalle in China zu finden.

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