Härtefall-Branchen fordern namhafte Erhöhung des Härtefallfonds

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Bern,

Gemäss Event-, Schausteller- und Reisebranchen reichten die von Bund und Kantonen für den Härtefallfonds zur Verfügung Mittel niemals aus.

Etwas weniger entspannt aus auf diesem Bild aus dem Jahr 2015 in der Globetrotter-Filiale in Bern: CEO André Lüthi und andere Spitzenvertreter der Reise-, Event- und Schaustellerbranche verlangen eine deutliche Erhöhuung des Härtefallfonds, um die Coronakrise zu überstehen. (Archivbild)
Etwas weniger entspannt aus auf diesem Bild aus dem Jahr 2015 in der Globetrotter-Filiale in Bern: CEO André Lüthi und andere Spitzenvertreter der Reise-, Event- und Schaustellerbranche verlangen eine deutliche Erhöhuung des Härtefallfonds, um die Coronakrise zu überstehen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Härtefallbranchen fordern eine bedeutende Erhöhung des Härtefallfonds.
  • Die Umsätze in den Branchen seien seit März zum Teil über 90 Prozent eingebrochen.
  • Es brauche «substanziell mehr Unterstützung», um die kommenden Monate überleben zu können.

Die Event-, Schausteller- und Reisebranche verlangen eine bedeutende Erhöhung des Härtefallfonds. Die von Bund und Kantonen zur Verfügung gestellten Mittel von 400 Millionen Franken reichten niemals aus. Zudem müsse der Bund rasch den Lead übernehmen.

Corona kostet Härtefallbranchen einen grossen Teil des Umsatzes

Bus Corona
Reisen stellen eine grosse Gefahr für eine Corona-Infektion dar. - dpa

Die Umsätze in den Härtefallbranchen seien seit März zum Teil über 90 Prozent eingebrochen. Dies wurde am Freitag an einer Video-Medienkonferenz mitgeteilt. Die momentane Situation sei für viele kleine und mittlere Unternehmen ohne Hilfe nicht mehr lange tragbar. Es brauche «substanziell mehr Unterstützung», um die kommenden Monate überleben zu können.

André Lüthi, CEO des Reiseveranstalters Globetrotter, sagte es brauche «sicher eine Milliarde». Veranstalter-Legende André Béchir forderte «ein finanziell angemessenes Hilfspaket vor Ende Jahr». Max Katz, Präsident des Schweizer Reiseverbands, verlangte je 600 Millionen vom Bund und den Kantonen.

Flickenteppich zwischen Kantonen sei nicht fair

Auch der Flickenteppich zwischen den Kantonen sei nicht fair, betonten führende Vertreter der Unterhaltungs-, Veranstaltungs- und Reisebranche. Wettbewerbsverzerrungen, sowie ein Interpretations- und Kompetenzgerangel, seien vorprogrammiert, sagte Christoph Kamber, Präsident der Expo Event Swiss Livecom Association.

Guy Parmelin
Bundesrat Guy Parmelin. Er führt das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF). - Keystone

Dies, weil die konkrete Ausgestaltung der Härtefallhilfen in der Zuständigkeit der Kantone liegt. Der Bund müsse deshalb bei Härtefällen «schnell und unkompliziert» den Lead übernehmen. Viele Betriebe seien auf Soforthilfe noch in diesem Jahr angewiesen.

Am vergangenen Samstag hatte Christoph Brutschin einem Radiointerview erklärt, es sei absehbar, dass die Höhe des Härtefallfonds nicht ausreichen werde. Brutschin ist Präsident der Kantonalen Volkswirtschaftsdirektoren (VDK). Er könne sich vorstellen, dass der Fonds auf eine Milliarde Franken oder mehr aufgestockt werden müsse.

Die Vernehmlassung zum Verordnungsentwurf des Bundesrates über Härtefallmassnahmen ist am Freitag abgelaufen. Die Grundsätze hatte das Parlament in der Herbstsession verabschiedet.

Bundesbeitrag beträgt maximal 200 Millionen Franken

Gemäss dem Vorschlag gilt ein Unternehmen als Härtefall, wenn es verglichen mit den Vorjahren 40 Prozent an Umsatz verloren hat. Der Bundesbeitrag wurde im Verordnungsentwurf auf maximal 200 Millionen Franken festgelegt, gleich viel Geld stellen die Kantone zur Verfügung.

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