Hauskäufer wählen wieder vermehrt mittelfristige Hypotheken
Festhypotheken haben sich im dritten Quartal 2018 leicht verteuert. Hauskäufer griffen deshalb vermehrt nach Mittelfristhypotheken.
Das Wichtigste in Kürze
- Hauskäufer greifen vermehrt zu mittelfristigen statt langjährigen Hypotheken.
- Knapp 80 Prozent entscheiden sich aber immer noch für lange Laufzeiten.
Die Zinsen für zehnjährige Festhypotheken erhöhten sich im dritten Quartal 2018 auf 1,62 Prozent, im zweiten Quartal waren sie noch für 1,56 Prozent zu haben. Vermehrt bevorzugten Hauskäufer deshalb mittelfristige Hypotheken.
Die Nachfrage nach Laufzeiten zwischen vier bis sechs Jahren erhöhte sich auf 17,7 Prozent nach 12,4 Prozent. Diese Hypotheken haben weniger stark aufgeschlagen als die langfristigen. Für eine fünfjährige Festhypothek wird derzeit 1,13 Prozent Zins verlangt, nach 1,11 Prozent im Vorquartal, wie die Vergleichsplattform Comparis.ch heute Dienstag mitteilte.
Die Nachfrage nach langen Laufzeiten habe im Gegenzug erstmals seit dem Ende 2018 nachgelassen. Dennoch setzen mit einem Anteil von 78,7 Prozent nach 83,5 Prozent noch immer die Meisten auf lange Laufzeiten.
Hypozinsen von einem Prozent seien eine psychologisch wichtige Schwelle, wird Comparis-Banken-Experte Dominik Weber in der Mitteilung zitiert. Nicht wenige Hypothekarnehmer würden zuerst die monatliche Zinsbelastung definieren und dann die entsprechende Laufzeit wählen.
Mittelfristig dürften die Zinsen laut Comparis weiterhin tief bleiben. Anfang Jahr hätten die Richtzinsen noch markant angezogen und auf eine schnelle Zinswende hingedeutet. Aktuell jedoch gebe es makroökonomisch widersprüchliche Tendenzen, die den Zinsanstieg deutlich bremsen könnten. Da die Schweizerische Nationalbank nur im Gefolge der Entwicklung im Euroraum reagieren werden, sei ein rapider Anstieg der Leitzinsen hierzulande ein unwahrscheinliches Szenario.