Holcim: Indonesier fordern Entschädigung wegen CO2-Ausstoss
Die Bewohner der indonesischen Insel Pari gehen juristisch gegen den Schweizer Zementkonzern Holcim wegen dessen CO2-Ausstosses vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Vier Bewohner von Pari gehen juristisch gegen Holcim vor.
- Der Schweizer Zementkonzern soll seine CO2-Emissionen rasch reduzieren.
- Auch für mögliche künftige Schäden soll der Konzern aufkommen.
Vier Bewohnerinnen und Bewohner der indonesischen Insel Pari gehen juristisch gegen den Schweizer Zementkonzern Holcim wegen dessen CO2-Ausstosses vor. Sie fordern eine rasche Reduktion der CO2-Emissionen und Entschädigungen für klimabedingte Schäden.
Auch für mögliche künftige Schäden soll der Konzern aufkommen. So forderten die Inselbewohner, dass Holcim Flutschutzmassnahmen mitfinanziert, wie aus einer Mitteilung des Hilfswerks Heks hervorgeht.
Die vier Personen seien von gehäuften Überschwemmungen auf ihrer Insel betroffen, heisst es zur Begründung. Heks, die Menschenrechtsorganisation European Center for Constitutional Human Rights und die indonesische Umweltorganisation Walhi unterstützten sie in ihren Forderungen.
Am Montag reichten sie beim Friedensrichteramt der Stadt Zug ein Schlichtungsgesuch ein. Dabei würden sich die Betroffenen auf die Menschenrechte und die Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte berufen, schrieb das Heks.
Holcim will bis 2050 klimaneutral werden
Laut eigenen Angaben ist es das erste Mal, dass ein Schweizer Konzern sich rechtlich für den Klimawandel verantworten muss. Holcim sei einer der 50 grössten CO2-Emittenten weltweit und trage daher einen massgeblichen Teil der Verantwortung.
Der Zementkonzern schrieb auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass sie bis 2050 zum Ziel haben, ein klimaneutrales Unternehmen zu sein.