In der Schweiz herrscht zum Jahresauftakt IPO-Flaute
Im ersten Quartal 2021 hat kein einziges Unternehmen den Gang an die Schweizer Börse gewagt.
Im ersten Quartal 2021 hat kein einziges Unternehmen den Gang an die Schweizer Börse gewagt. Dafür fand Ende Januar die Kotierung des Stanser Pharmaunternehmens NLS Pharmaceutics an der US-Technologiebörse Nasdaq statt. Damit fällt der hiesige Finanzplatz im internationalen Vergleich stark ab.
Global hat der IPO-Markt im traditionell wenig aktiven ersten Jahresviertel stark zugelegt. Insgesamt wagten im ersten Quartal weltweit 391 Unternehmen den Sprung aufs Börsenparkett, und damit 68 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Emissionsvolumen kletterte sogar um 223 Prozent auf 91,8 Milliarden US-Dollar, wie dem vom Beratungsunternehmen EY am Montag veröffentlichten IPO-Barometer zu entnehmen ist.
Das stärkste Wachstum wurde dabei in Europa registriert: Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg die Zahl der Börsengänge um 240 Prozent auf 68 und das Emissionsvolumen gar um den Faktor 17 auf 20,1 Milliarden US-Dollar. Auch in den USA entwickelte sich das IPO-Geschehen sehr dynamisch. Während sich die Zahl der IPOs an den US-Börsen auf 82 mehr als verdreifachte, kletterte das dabei erzielte Emissionsvolumen von 7,2 auf 37,0 Milliarden US-Dollar.
Die meisten Börsengänge hingegen wurden erneut in China (einschliesslich Hong Kong) registriert. Dort wagten 134 Unternehmen den Börsengang, 52 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Emissionsvolumen stieg um 73 Prozent auf 22,7 Milliarden US-Dollar. Der grösste Börsengang des bisherigen Jahresverlaufs fand zudem in Hong Kong mit dem IPO der Kurzvideo-Plattform Kuaishou Technology (6,2 Mrd USD) statt.
Jeder vierte Börsengang weltweit entfiel auf einen Technologie-Anbieter. Mit 37,4 Milliarden US-Dollar vereinten die Tech-Unternehmen sogar 41 Prozent des weltweiten Emissionsvolumens auf sich.
Auch wenn es in der Schweiz im bisherigen Jahresverlauf zu keinem IPO gekommen ist rechnet EY mit Börsengängen in diesem Jahr, insbesondere von Technologie- und Gesundheitsfirmen sowie von Gesellschaften aus dem Sektor der Erneuerbaren Energien (Elektrofahrzeuge, Energie, Cleantech). Ausserdem erwartet EY die erste Kotierung einer sogenannten Special Purpose Acquisition Company (SPAC) an der Schweizer Börse.