In diesen Regionen steigen die Strompreise massiv an
In diesen Tagen geben viele Energieversorger ihre Stromtarife bekannt. Teurer wird es überall, die Unterschiede sind je nach Region jedoch überraschend.
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer Energieversorger heben die Stromtarife für 2023 teils massiv an.
- Mit einem Plus von 80 Prozent ist die Erhöhung im Seeland am happigsten.
Europa steckt in einer schweren Energiekrise. Ob in Frankreich, Deutschland oder in der Schweiz – überall droht im Winter sowohl ein Gas- als auch ein Strommangel. Direkt davon betroffen sind Wirtschaft und Industrie, indirekt die Haushalte.
Sie müssen sich nicht vor einem Verbrauchsverbot fürchten, dafür aber vor steigenden Strompreisen. Bereits vor wenigen Wochen warnten erste Liegenschaftsverwaltungen vor steigenden Heiz- und Nebenkosten. Nun ziehen die Energieversorger nach und kündigen massive Erhöhungen der Stromtarife an.
Am stärksten betroffen ist die Region Seeland. Hier soll der Strom im kommenden Jahr ganze 80 Prozent teurer werden. Als Hauptgrund nennt die Energie Seeland AG den Ukraine-Krieg, der die Gesamtkapazität an Gaslieferungen drosselt und damit die Preise steigen lässt. Hinzukomme die sinkende Anzahl an Atomkraftwerken bei steigender Stromnachfrage.
Strommix macht Tarife aus
Grosse Strompreisanpassungen nimmt auch die aargauische Stadt Zofingen vor. «Für einen Vierpersonen-Haushalt mit einem Verbrauch von jährlich 4'500 Kilowattstunden bedeuten die Preisanpassungen für das Jahr 2023 höhere Stromkosten von 42 Prozent oder 405 Franken pro Jahr», erklärt Erwin Limacher, Leiter Kundenservice bei StWZ. Für Gewerbe- und Industriekunden steigen die Gesamtkosten mit 58 Prozent sogar noch stärker an.
Aargau selbst kündigte eine Tariferhöhung von 25 Prozent an, gefolgt vom Kanton Luzern (+23 Prozent) und der Stadt Bern (20 Prozent). Vergleichsweise moderat fallen die Stromtarife in der Stadt Basel mit 12 bis 15 Prozent aus und der Stadt Zürich mit nur 4 Prozent.
Dass die Stromtarife so unterschiedlich ausfallen, hat grösstenteils mit dem Strommix in der jeweiligen Region zu tun. Die Stadt Zürich beispielsweise zählt eine Vielzahl an Stromträgern und ist damit vor saisonalen Herausforderung besser abgesichert. Herausforderungen wie etwa Hitze und Dürre, die in diesem Jahr Wasserkraftwerke massiv dämpften.