Indiens Wirtschaftskraft erleidet massiven Einbruch
Das Wichtigste in Kürze
- Indiens Wirtschaft leidet stark unter den Folgen der Corona-Pandemie.
- Das BIP ist von April bis Juni im Vergleich zum Vorjahr um 23,9 Prozent eingesackt.
- Es könnte zur ersten Rezession seit den 1980ern kommen.
Indien hat im Zuge der Corona-Krise einen massiven Einbruch der Wirtschaftskraft erlitten. Von April bis Juni ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) angesichts eines strikten Lockdowns um 23,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geschrumpft. Dies teilte das Statistikbüro des Landes am Montag mit.
Es handelt sich demnach für das zweitbevölkerungsreichste Land um den grössten Rückgang in einem Quartal. Dies seit Beginn der Publikation vierteljährlicher Daten im Jahr 1996.
Ein strikter Lockdown hatte die wirtschaftlichen Aktivitäten in der fünftgrössten Volkswirtschaft der Welt zwischenzeitlich nahezu zum Erliegen gebracht. Millionen Menschen wurden arbeitslos. Viele hatten sogar Angst zu verhungern.
78'000 Neuinfizierte an einem Tag
Inzwischen lockert Indien seine Corona-Massnahmen wieder - in der Hoffnung, die Wirtschaft wieder zum Laufen zu bringen. Gleichzeitig gibt es aber eine hohe Zahl an registrierten Neuinfektionen. Kürzlich gab es in dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land mehr als 78'000 registrierte Infektionen an einem Tag. Das sind so viele wie bislang in keinem anderen Land.
Insgesamt wurden in Indien im Verlauf der Krise mehr als 3,6 Millionen Corona-Fälle registriert. Nur Brasilien und die USA haben noch höhere Zahlen verzeichnet.
Doch die Volkswirtschaft, die einst zu den am schnellsten wachsenden der Welt gehörte, schwächelte bereits vor der Pandemie. Im weiteren Jahresverlauf 2020 dürfte die indische Wirtschaft nach Einschätzung von Ökonomen weiter leiden. Es könnte zur ersten Rezession seit den 1980ern kommen.