Investoren wollen Facebook Chef Mark Zuckerberg loswerden

Michael Bolzli
Michael Bolzli

USA,

Mark Zuckerberg sorgt für Frust bei den Aktionären. Das Wertpapier hat seit dem Datenskandal massiv an Wert verloren. Jetzt fordern Investoren Zuckerbergs Rücktritt.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg zeigt sich dankbar.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg zeigt sich dankbar. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Mark Zuckerberg ist Chef und Verwaltungsratspräsident von Facebook. Das stört einige Investoren.
  • Der Facebook-Chef hält nur 16 Prozent der Aktien. Aber 60 Prozent des Stimmrechts.

Nein, in der Haut von Mark Zuckerberg möchte wohl niemand stecken. Heute und morgen muss er sich dem US-Kongress stellen. Grund ist der Daten-Skandal um Cambridge Analytica. Bis zu 87 Millionen Nutzerdaten sollen unerlaubt an die britische Firma gelangt sein.

Zuckerberg gibt sich demütig. «Es war mein Fehler und das tut mir leid», schreibt er in einer Stellungnahme für das US-Abgeordnetenhaus. «Ich habe Facebook gestartet, ich führe es, und ich trage die Verantwortung dafür, was hier passiert.» Der Schutz der Nutzer sei wichtiger als die Maximierung der Gewinne, versicherte er.

«Zuckerberg muss weg»

Damit geben sich nicht alle zufrieden. Der aktivistische Investor Open MIC schreibt in einem offenen Brief: «Zuckerberg hat zwei Jobs bei Facebook – als CEO und als Verwaltungsratspräsident. Es ist an der Zeit, dass er mindestens einen, wenn nicht beide, Posten abgibt.»

Und: «Es ist längst überfällig, die Rollen des CEOs und Verwaltungsratspräsidenten zu trennen. Und dass Mark Zuckerberg zurücktritt oder gefeuert wird.»

Open MIC selbst hält keine Facebook-Aktien, hat aber Einfluss auf Facebook-Aktionäre. Anfang Jahr koordinierte die Gruppe eine Anfrage der Aktionäre bezüglich möglicher Wahlbeeinflussung in den USA.

Kritische Stimmen häufen sich

Der aktivistische Investor ist mit seiner Forderung nicht allein. Letzte Woche stellte die Pensionskasse der Stadt New York, ein Facebook-Grossaktionär, ähnliche Forderungen: «Ich denke, dass Facebook einen unabhängigen Verwaltungsratspräsidenten braucht», sagt Rechtsprüfer Scott Stringer. Ähnlich kommentiert der «San Francisco Chronicle».

Zuckerberg will seine Macht nicht abgeben. In einem Interview mit «The Atlantic» stellt der Facebook-Gründer klar, dass er nicht zurücktreten wird. «Ich bin mir sicher, dass wir diese Probleme überwinden können.»

Der Facebook-Gründer hält nur noch 16 Prozent der Aktien des sozialen Netzwerks. Allerdings hat er ein Stimmrecht von 60 Prozent. Selbst wenn sich alle Aktionäre gegen Zuckerberg verbünden: Sie können ihn nicht loswerden.

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