Theoretisch sollte bald eine grosse Investorenkonferenz in Riad steigen. Aber nach und nach sagen die geladenen Gäste ab, vermutlich wegen der Khashoggi-Affäre.
Christine Lagarde, Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), spricht anlässlich der Eröffnung des Jahrestreffens von IWF und Weltbank.
Christine Lagarde, Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), spricht anlässlich der Eröffnung des Jahrestreffens von IWF und Weltbank. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Christine Lagarde verschiebt ihre Reise nach Riad.
  • Vermutlich ist der Grund dafür die Affäre um das Verschwinden des Journalisten Khashoggi.
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Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, hat ihre geplante Reise in den Nahen Osten verschoben, wo sie an einer grossen Investoren-Konferenz in Saudi-Arabien teilnehmen wollte. Das teilte ein IWF-Sprecher am Dienstagabend (Ortszeit) in Washington mit.

Noch vor wenigen Tagen hatte Lagarde erklärt, sie werde trotz erheblicher Vorwürfe gegen die politische Führung des Königreichs in Zusammenhang mit dem Verschwinden des Journalisten Jamal Khashoggi nach Riad reisen.

Es hagelt Absagen

«Die ursprünglich geplante Reise der Managing-Direktorin in die Nahost-Region wird verschoben», sagte ein Sprecher des IWF, ohne weitere Angaben zu machen. Am 23. Oktober soll eine grosse Investorenkonferenz mit einem Grossaufgebot an Prominenz aus Wirtschaft und Politik in Riad steigen. Nach den Vorkommnissen um Chaschukdschi hagelte es jedoch bereits Absagen.

Unter anderem haben der Chef der Grossbank HSBC, John Flint, sowie die Vorstandsvorsitzenden des Unterhaltungskonzern Viacom und vom Fahrdienstleister Uber abgesagt. Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam hat seine Teilnahme ebenfalls gestrichen.

Auch der britische Grossinvestor Richard Branson hatte bereits zurückgezogen. Auch zahlreiche Medien werden dem Treffen fernbleiben.

Bedenkzeit

Bisher nicht offiziell abgesagt haben unter anderem US-Finanzminister Steven Mnuchin und der Vorstandsvorsitzende von Siemens, Joe Kaeser. Von Siemens hatte es am Dienstag geheissen, man beobachte die Situation noch.

Auf der Gästeliste steht auch ABB-Chef Ulrich Spiesshofer. Beim Elektrotechnik- und Automationskonzern ist offenbar noch kein definitiver Entscheid über die Teilnahme gefallen. «Wir beobachten aufmerksam die Entwicklungen», sagte ein Sprecher auf Anfrage.

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