IWF-Chefin: US-Wirtschaft kann Rezession wohl geradeso vermeiden
Die Fed hat den US-Leitzins stark erhöht, um die Inflation zu bekämpfen. IWF-Chefin Georgiewa rechnet damit, dass eine Rezession verhindert werden kann.
Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Wirtschaft muss nach Anhebung des Leitzinses mit einem langsamen Wachstum rechnen.
- Eine Rezession kann aber wohl noch gerade verhindert werden, so die IWF-Chefin.
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) geht davon aus, dass die US-Wirtschaft geradeso einer Rezession entkommen kann. «Wir sind uns bewusst, dass der Weg zur Vermeidung einer Rezession in den USA immer schmaler wird», sagte sie am Freitag in Washington.
Man müsse die Ungewissheit der aktuellen Situation im Blick behalten - gerade mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Corona-Lockdowns in China. Man sei sich des Risikos bewusst, so IWF-Chefin Kristalina Georgiewa. Aber die Wirtschaft könne knapp einer Rezession entgehen.
Für die weltgrösste Volkswirtschaft erwartet der IWF aber nach der Anhebung des Leitzins vergangene Woche in diesem und im kommenden Jahr ein langsameres Wachstum. Eine Rezession werde aber knapp vermieden, hiess es.
Fed hob US-Leitzins stark an
«Die Senkung der Inflation und die Gewährleistung von Preisstabilität werden die Realeinkommen schützen und dazu beitragen, das Wachstum mittelfristig zu stützen.» Es bestehe jedoch ein erhebliches Risiko, dass sich der Gegenwind als hartnäckiger erweise als erwartet.
Die Fed hatte den Leitzins für die weltgrösste Volkswirtschaft vergangene Woche stark um 0,75 Prozentpunkte auf 1,5 bis 1,75 Prozent erhöht. Gleichzeitig stellte die Zentralbank schon für Ende Juli eine erneute Anhebung um 0,5 oder 0,75 Prozentpunkte in Aussicht. Die US-Inflationsrate liegt seit vielen Monaten deutlich über dem Ziel der Fed von mittelfristig zwei Prozent. Im Mai etwa stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt weiter bei sehr niedrigen 3,6 Prozent.