Janet Yellen geht, Jerome Powell kommt
Heute legt Jerome Powell sein Amtseid als neuer Chef der US-Notenbank ab. Er tritt damit die Folge von Janet Yellen ab. Diese wäre gerne noch länger Fed-Cheffin geblieben.
Das Wichtigste in Kürze
- Jerome Powell leistet heute den Amtseid als neuer US-Notenbankenchef.
- Er tritt damit die Nachfolge von Janet Yellen an, die damit völlig aus der Fed ausscheidet.
- In einem Interview erwähnt Yellen, dass sie für eine weitere Amtszeit bereit gewesen wäre.
Es ist bereits seit längerem klar: Jerome Powell wird neuer Chef der amerikanischen Notenbank (Fed). Heute legt der 65-jährige Multimillionär seinen Amtseid ab und übernimmt somit offiziell das Amt von Vorgängerin Janet Yellen.
Yellen hinterlässt dem neuen US-Notenbankchef grundsätzlich eine komfortable Lage. Sie hat mit ihrer umsichtigen Geldpolitik für Ruhe in der amerikanischen Wirtschaft gesorgt. Ihre Strategie eines langsam ansteigenden Leitzinses hat, angesichts der guten Wirtschaftslage dafür gesorgt, dass die Konjunktur nicht überhitzt wird.
Wie das «SRF» schreibt, dürfte das Amt für den Parteifreund von US-Präsident Donald Trump nicht so einfach werden, wie die Voraussetzungen es zunächst vermuten lassen. Denn: nach Jahren des Börsenbooms drohen nun die Aktien-Kurse ins Rutschen zu geraten. Für Trump, der die Kursgewinne der letzten Monate auf seine wirtschaftsfreundliche Politik zurückführt, wäre das ein Schlag ins Gesicht. Klar würde dann der Druck auf den – notabene von Trump selbst erkorenen – Notenbankchef erhöht werden.
Yellen wechselt zu Brookings
Die abtretende Fed-Chefin Yellen scheidet mit dem Ende ihrer vierjährigen Amtszeit ganz aus der Fed aus. Sie wird künftig für die Denkfabrik Brookings Institution tätig sein. Gegenüber «CBS» zeigt sich die 71-Jährige enttäuscht, dass ihr der Präsident keine weitere Amtszeit angeboten habe. Bisher sei es üblich gewesen, dass Vorsitzende der Fed eine zweite Amtszeit erhielten. Sie wäre dafür bereit gewesen.
Yellen wurde von Trump-Vorgänger Barack Obama zur Vorsitzenden der Zentralbank erkoren und war die erste Frau in diesem Amt. Während dem Präsidentschaftswahlkampf 2016 gab es für Yellen jeweils starke Kritik von Seiten Trumps. Dass er als Präsident weiter auf Yellen setzt, war daher unwahrscheinlich.
