Japan plant Militärausgaben in Rekordhöhe
Im militärischen Machtstreben Chinas sowie in Nordkoreas Atomprogramm sieht Japan eine deutliche Bedrohung. Shinzo Abe reagiert mit Investitionen.
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz hoher Schulden schraubt Japan seine Militärausgaben auf Rekordhöhe.
- Mit dem Geld sollen ein Raketenabwehrsystem sowie Kampfflugzeuge finanziert werden.
Trotz der hohen Staatsverschuldung stockt Japan seine Militärausgaben auf Rekordhöhe auf. Die Regierung des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Shinzo Abe billigte heute einen Etatentwurf im Volumen von 5,26 Billionen Yen (etwa 45 Milliarden Franken) für den Verteidigungshaushalt im kommenden Fiskaljahr.
Dies meldeten japanische Medien heute Freitag. Damit sollen unter anderem erhöhte Ausgaben für ein Raketenabwehrsystem sowie Kampfflugzeuge der Schutzmacht USA finanziert werden.
Japan will angesichts der Aufrüstung des Nachbarn Chinas zudem ein für Helikopter ausgelegtes Schiff zum Flugzeugträger umbauen.
Ernstzunehmende Bedrohungen
Mit Blick auf das militärische Machtstreben der Volksrepublik sowie der Bedrohung durch Nordkoreas Raketen- und Atomprogramm stockt Japan ungeachtet der Staatsverschuldung von über 230 Prozent des Bruttoinlandsprodukts seine eigenen Verteidigungsausgaben seit nunmehr sieben Jahren in Folge auf.
Um diese Ausgaben sowie die ebenfalls steigenden Sozialkosten angesichts der rapiden Überalterung der Gesellschaft zu finanzieren, beschloss die Regierung für das kommende Haushalt einen Staatsetat in Rekordhöhe von insgesamt rund 101,5 Billionen Yen (etwa 820 Milliarden Franken). Den Medienberichten zufolge soll er im Januar dem Parlament zur Verabschiedung vorgelegt werden.