Julius Bär baut wegen Sparprogramm 280 Arbeitsplätze ab
Bei Julius Bär werden weltweit weitere 280 Stellen gestrichen. Dies geschieht im Rahmen eines umfangreichen Sparprogramms.
Das Wichtigste in Kürze
- Julius Bär verfolgt ein umfangreiches Sparprogramm.
- Vergangenes Jahr wurden weltweit 300 Stellen gestrichen – nun folgen 280 weitere.
- Parallel will die Schweizer Bank ihren Schwerpunkt vermehrt auf den hiesigen Markt legen.
Die Vermögensverwaltungsbank Julius Bär baut im Rahmen ihres im vergangenen Jahr angekündigten Kostensparprogramms weltweit weitere 280 Arbeitsplätze ab. Das Institut will die Kostenbasis bis ins Jahr 2022 durch Produktivitäts- und Effizienzmassnahmen um 200 Millionen Franken senken. Dies wurde 2020 angekündigt.
Im Rahmen des Kostenprogramms habe die Bank 2020 bisher Einsparungen über rund 130 Millionen erzielt. Dies erklärte Finanzchef Dieter Enkelmann am Montag an der Bilanzmedienkonferenz.
Die Massnahmen hatten bereits im vergangenen Jahr zu einem Abbau von rund 300 Arbeitsplätzen geführt. Die verbleibenden Einsparungen von rund 70 Millionen Franken will Julius Bär nun im laufenden Jahr erreichen.
Von den Restrukturierungsprogramms-Kosten von insgesamt 60 Millionen Franken seien mit 31 Millionen Franken rund die Hälfte im Jahr 2020 angefallen. Die verbleibenden Restrukturierungskosten von rund 29 Millionen würden nun für das laufende Jahr erwartet, so der Finanzchef weiter.
Einerseits realisierte die Bank Einsparungen durch die «Straffung der Organisationen» und den Arbeitsplatzabbau. Andererseits wurde dies auch durch die Überprüfung ihres geografischen «Fussabdrucks» gewährleistet. Die Bär-Verantwortlichen verwiesen etwa auf die Schliessung ihrer Repräsentation in Kairo oder den Verkauf der Operationen in den Bahamas. Auch die Restrukturierung des Geschäfts in Uruguay wurde eingestellt.
Julius Bär will weiter ausbauen
Gleichzeitig will Julius Bär ihre Ertragsbasis weiter ausbauen. Im Programm 2020 wurden Ertragsverbesserungen von rund 150 Millionen angepeilt. Davon seien 2020 rund 70 Millionen erreicht worden, so der Finanzchef.
Im laufenden Jahr sollen weitere 70 Millionen realisiert werden. Unter anderem durch eine weitere Verringerung der Liquiditätspositionen der Kunden oder durch die Fokussierung auf sehr reiche Kunden.
Geografisch will Julius Bär in den kommenden Jahren einen Schwerpunkt auf den Schweizer Markt legen. Die Marke Julius Bär sei hierzulande zwar sehr bekannt, sagte Konzernchef Philipp Rickenbacher. Gleichzeitig werde die Institution fälschlicherweise oft als Bank für ausländische Kunden wahrgenommen. Weiter ausbauen will Julius Bär auch in Asien – insbesondere soll der chinesische Markt weiter ausgebaut werden.