Julius Bär plant massiven Stellenabbau unter neuem CEO
Stefan Bollinger, neuer CEO von Julius Bär, wird nächste Woche ein umfangreiches Sparprogramm vorstellen. 700 Stellen sollen 2025 gestrichen werden.
Der neue Julius Bär-CEO Stefan Bollinger plant einen drastischen Stellenabbau. Am kommenden Montag wird er im Zürcher Kongresshaus das grösste Spar- und Abbau-Programm der Bankgeschichte präsentieren.
Insgesamt sollen 300 Millionen Franken eingespart werden. Dies entspricht etwa 15 Prozent der aktuellen Gesamtkosten der Privatbank.
Für 2025 ist die Streichung von rund 700 Stellen vorgesehen. Bis 2027 könnte die Zahl der abgebauten Jobs auf knapp 1'000 steigen, berichtet «InsideParadeplatz».
Julius Bär und die Operation «Drumbeat»
Das Sparprogramm trägt den Namen «Drumbeat». Es ist Bollingers erster grosser Wurf als CEO, berichtet die «Handelszeitung».
Sein Ziel: Die Kosten-Ertragsrelation von über 70 auf maximal 66 Prozent senken. Die Geschäftsleitung hat dafür drei «Streams» definiert.
Stream 1 soll 50 Millionen Franken durch verschiedene Ausgabenreduktionen einsparen.
Backoffice und IT am stärksten betroffen
Den Löwenanteil des Abbaus soll Stream 2 mit 210 Millionen Franken bringen. Betroffen sind vor allem Backoffice und IT, berichtet «Finews».
«Procurement» soll 50 Millionen, «IT streamlining» 20 Millionen und künstliche Intelligenz 10 Millionen beisteuern. Durch «Shoring», also die Verlagerung nach Spanien und andere Offshore-Standorte, könnten weitere 40 Millionen eingespart werden.
Die Frontbereiche bilden Stream 3. Hier fallen nur etwa 20 der 300 geplanten Stellenstreichungen an.
Allerdings geraten Relationship Manager unter Druck, die zu wenig Kundengelder bringen. Eine Banksprecherin wollte sich nicht zum geplanten Abbau äussern.
Noch im Oktober hatte Julius Bär ein neues Stellenabbauprogramm dementiert.