Karl Vögele AG: Nachlassstundung genehmigt
Der Schuhdetailhändler Karl Vögele AG erhält definitiv Nachlassstundung. So soll die drohende Pleite verhindert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Dem Schweizer Schuhdetailhandelsunternehmen Karl Vögele AG drohte die Insolvenz.
- Nun gewährt das Gericht Nachlassstundung.
Das Kreisgericht See-Gaster gewährt der Karl Vögele AG Nachlassstundung. Das ist einer Meldung des Handelsregisters vom Freitag zu entnehmen. Dem Schweizer Schuhdetailhandelsunternehmen hatte der Konkurs gedroht.
Die Firma hat jetzt vier Monate Zeit, sich neu zu strukturieren und so die Insolvenz endgültig abzuwenden. So lange muss es keine Betreibungen fürchten. Ebenfalls werden keine Vermögenswerte beschlagnahmt. Teile des Geschäfts sollen fortgeführt werden.
Karl Vögele AG hatte im Juni beim Gericht eine provisorische Nachlassstundung erwirkt. Medienberichten zufolge hat Vögele seit dann 51 Filialen zugemacht, allein seit letztem Mittwoch deren 14. Laut der «Linth-Zeitung» und dem «Toggenburger Tagblatt» haben seit Mitte Juni dadurch 180 Angestellte ihre Stelle verloren.
Bereits vor der Coronakrise sinkende Umsätze
Die jüngste Geschichte des Unternehmens ist turbulent. Im Juni 2018 wurde die Kette «Vögele Shoes» an die polnische CCC Group verkauft.
Doch diese wurde mit dem Schweizer Unternehmen nicht glücklich und verkaufte es erst letztes Jahr weiter an die CM.Shoes GmbH, die seither 100 Prozent der Anteile besitzt. Zu jenem Zeitpunkt existierten noch 116 der ursprünglich 160 Filialen.
Corona zusätzlicher Rückschlag
Sie wollte die Gruppe «in eine noch stärker digitale Zukunft führen», hiess es damals. Das Unternehmen hatte bereits vor der Coronakrise mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen. Durch die Coronapandemie und die damit verbundenen Lockdown-Schliessungen erlebte es jedoch einen zusätzlichen Dämpfer.
Eine Stellungnahme der Geschäftsleitung gegenüber der Nachrichtenagentur AWP blieb bislang unbeantwortet.