Neues Stadtratsteam zieht nach 100 Tagen erste Bilanz
Nach 100 Tagen im Amt zieht das neue Stadtratsteam in Rapperswil-Jona Bilanz und setzt auf effiziente Entscheidungen und nachhaltige Stadtentwicklung.

Wie die Stadt Rapperswil-Jona berichtet, begann mit dem Start ins neue Jahr auch eine neue Ära in der Führung. Der Stadtrat wurde umstrukturiert – aus dem früheren Modell mit drei voll- und vier nebenamtlichen Stadträten wurde ein neues Gremium mit fünf vollamtlichen Stadträten mit gleichwertigen Ressorts.
Zwei dieser Ressorts («Sicherheit und Umwelt» sowie «Gesellschaft») wurden neu geschaffen. Ziel der Reorganisation ist es, den ressortübergreifenden Dialog zu stärken und schnelle, effiziente Entscheidungen zu ermöglichen.
Neuer Start mit viel Tatendrang
«Mein Start war intensiv, aber auch unglaublich spannend. Ich bin mit viel Tatendrang gestartet, und habe mir aber vorgenommen: Erst einmal beobachten, zuhören, verstehen – auf allen Ebenen. Dabei merke ich: Es gibt viele positive Kräfte in unserer Stadt, viele Ideen und auch Erwartungen», sagt die neue Stadtpräsidentin Barbara Dillier zu ihrem Start.
Sie will in den kommenden Monaten nun den Fokus darauf richten, Projekte zu priorisieren und die Leistungen und Abläufe der Stadt auf den Prüfstand zu stellen: «Wir wollen angesichts der finanziellen Entwicklung der Stadt die Mittel bewusst einsetzen und grösstmögliche Wirkung erzielen.»
Schulraum und Stellenmarkt im Fokus
Für Luca Eberle waren die Veränderungen am kleinsten, denn er wird auch in der kommenden Legislatur als Schulpräsident amten. Und trotzdem spürt auch er, dass sich mit der Reorganisation einiges getan hat: «Die ersten Wochen bestätigen, dass der Entscheid, den Stadtrat umzustrukturieren, richtig war.
Es ist wertvoll, dass alle Stadtratsmitglieder vor Ort und für je ein Ressort verantwortlich sind. Die regelmässigeren Austauschgefässe im Gesamtstadtrat wirken sich aus meiner Sicht sehr positiv aus.» Eberle beschäftigen zurzeit vor allem das Thema Schulraum sowie der angespannte Stellenmarkt bei den Lehrpersonen.
Neues Ressort bringt frische Dynamik
Nachdem er vier Jahre das Ressort «Bau und Liegenschaften» geleitet hatte, steht Christian Leutenegger neu dem Ressort «Sicherheit und Umwelt» vor.
Die neue Konstellation mit fünf vollamtlichen Stadträten bringe eine andere Dynamik und sorge für neue Diskussionen, sagt Leutenegger und fügt an: «Die Umstrukturierung beschäftigt mich auch innerhalb meines neuen Ressorts, dieses wurde aus verschiedenen Fachbereichen neu zusammengefügt.
Die einzelnen Fachbereiche sind gut aufgestellt und funktionieren bestens. Nun gilt es, die Ressort-Kultur zu fördern sowie Stärken und Synergien zu nutzen – für eine sicherere, saubere und nachhaltige Stadt.»
Ortsplanungsrevision als Grundlage für Zukunft
Auch für Ueli Dobler gab es nach acht Jahren als nebenamtlicher Stadtrat eine Veränderung: Neu führt er das Ressort «Bau und Liegenschaften». Dobler sagt, er freue sich, dieses Ressort weiterzuentwickeln und als moderne, effiziente Einheit zu führen.
Er wolle sich zudem für eine nachhaltige Stadtentwicklung und eine vorausschauende Infrastrukturplanung einsetzen. «Eines der wichtigsten Projekte hierbei ist die zurzeit laufende Ortsplanungsrevision.
Sie bildet die Grundlage für eine zukunftsfähige Stadt – eine Stadt, die sich entwickelt, aber ihren Charakter bewahrt. Mir ist es wichtig, die Bevölkerung in diesen Prozess aktiv einzubeziehen. Denn eine lebenswerte Stadt entsteht im Dialog mit ihren Bewohnerinnen und Bewohnern.»
Dialog für starke Gesellschaft
Joe Kunz steht dem neu geschaffenen Ressort «Gesellschaft» vor und sagt, er habe als politischer Quereinsteiger äusserst spannende, intensive und lehrreiche Tage hinter sich.
Kunz hat in der ersten Phase viel Zeit investiert, um sich mit den Mitarbeitenden der Stadtverwaltung, mit Vereinen, sozialen Institutionen, Pflegeanbietern, Kulturschaffenden und mit der Bevölkerung auszutauschen, denn: «Ich bin überzeugt, eine starke Gesellschaft entsteht dort, wo wir einander zuhören.
Nur so können wir Verantwortung übernehmen und gemeinsam Lösungen entwickeln.» Die grössten Herausforderungen sieht Joe Kunz im stetig steigenden Bedarf an Pflegeplätzen im Alter und in der Unterbringung von Geflüchteten und vorläufig aufgenommenen Personen: «Es gibt viel zu tun. Sehr viel. Aber auch der Tag eines Stadtrates hat nur 24 Stunden. Daher gilt umso mehr, Aufgaben richtig zu priorisieren und Ressourcen gezielt einzusetzen.»