Kaufrausch an der US Börse kurz nach Weihnachten

Es ist ein leicht verspätetes Weihnachtsgeschenk für die Händler an der Wall Street: Am Stephanstag ist es an der US-Börse zur lang herbeigesehnten Trendwende gekommen. Diese liess die Börsianer erleichtert aufatmen, denn es drohte ihnen der schwärzeste Dezember seit der Weltwirtschaftskrise 1931.

Der Dow Jones hat seit Anfang Oktober rund 18 Prozent verloren, der breiter gefasst S&P 500 musste seit Mitte September rund 20 Prozent liegen lassen und der Nasdaq war seit Ende August um knapp 25 Prozent gesunken.

Für diesen Rückgang gebe es verschiedene Gründe sagt Jürg Wildhaber, Portofoliomanager bei der Forma Futura Invest AG: «Da ist zum Beispiel der Handelskrieg zwischen den USA und China, der sehr stark auf die Stimmung an der Börse drückte. Dann haben wir aber auch aus der ganzen Welt leicht abkühlende Wirtschaftszahlen. China will sein Wachstum bewusst dämpfen, um der Überschuldung Herr zu werden. Das führt zu Verwerfungen an der Börse.»

Dass sich die Aktien nun kurz vor Jahresende doch noch auf Erholungskurs begeben, begründen Händler unter anderem mit der Berichterstattung des Kreditkartenanbieters Mastercard. Dieser zeigte auf, wie viel Geld US-Kunden im Feiertagsgeschäft ausgegeben haben. Verglichen mit 2017 stiegen die Einnahmen der Verkäufer vom 1. November bis 24. Dezember um 5,1 Prozent – das entspricht dem höchsten Wert seit sechs Jahren.

Doch auch US-Präsident Donald Trump hat laut Jürg Wildhaber seinen Teil zur positiven Wende an der Börse beigetragen: «Donald Trump riet der Bevölkerung zum Aktienkauf, die Gelegenheit sei günstig. Da zeigt sich, wie schnell eine Nachricht die Welt an der Börse verändern kann, obwohl eigentlich alles gleich geblieben ist.»