Ein französischer Geschäftsmann verklagt UBS und Credit Suisse wegen angeblicher Bespitzelung im Zusammenhang mit einer Affäre.
Tidjane Thiam Credit Suisse
Tidjane Thiam war von 2015 bis 2020 CEO der Credit Suisse. (Archivbild) - dpa

Ein französischer Geschäftsmann fordert laut einem Bericht der «NZZ» (Mittwochausgabe) Schadenersatz in Millionenhöhe von der UBS bzw. deren heutiger Tochter Credit Suisse. Die Klage wurde in den USA eingereicht und steht im Zusammenhang mit dem früheren CS-CEO Tidjane Thiam.

Der Mann behauptet gemäss dem Blatt, er sei zwischen 2016 und 2019 von der CS observiert worden. Grund dafür sei die heimliche Beziehung, welche seine einstige Ehefrau mit Thiam eingegangen sei.

Erst mithilfe von Anwälten habe er von der CS letztlich die Bestätigung dafür erhalten, dass Thiam im November 2016 angeordnet habe, ihn in Hongkong zu beschatten, heisst es im Artikel weiter.

Beschattungsversuch verheimlicht?

Der Mann werfe der Credit Suisse darum unter anderem vor, sie habe versucht, die Beschattung zu verheimlichen, und fordere darum von der CS bzw. der UBS unter anderem Schadenersatz in Höhe von mindestens 15 Millionen US-Dollar.

Gemäss dem Bericht wurde die Klage im vergangenen April an einem lokalen Gericht im US-Gliedstaat Washington eingereicht. Da seien auch umfangreiche Dokumente zu dem Fall zu finden, darunter auch ein Antrag der UBS auf Abweisung des Falles. Diesen habe das US-Gericht vor rund einem Monat aber abgewiesen.

Neues Kapitel in Beschattungsaffäre

Der Fall ist insofern interessant, als er ein weiteres Kapital in der sogenannten Beschattungsaffäre bei der früheren CS ist. Ende 2019 war herausgekommen, dass die CS damals den Top-Manager Iqbal Khan, der heute bei der UBS arbeitet, und weitere Spitzenkräfte beschatten liess.

Thiam musste dann kurz darauf die Bank verlassen. Die UBS wollte den Zeitungsbericht am Mittwoch auf Anfrage nicht kommentieren.

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