Kunden bestellen Kleider für Selfie — und schicken sie zurück
Das Wichtigste in Kürze
- Kunden bestellen Kleider um Selfies zu machen. Und schicken Sie dann zurück.
- Besonders Männer shoppen für ein schönes Bild in den sozialen Medien.
Dass man sich fürs Foto schön macht, war schon immer so. Doch in Zeiten von Selfies reichen rote Lippen oder Gel in den Haaren nicht mehr. Auch das Outfit muss perfekt passen. Und sollte möglichst täglich variieren.
Die Bilder landen täglich unter dem Hashtag #Outifitoftheday auf Instagram. Das erhöht den Druck, ständig neue Klamotten zu kaufen. Was zu einem absurden Trend führt: Kunden bestellen Kleider, um sie einzig für ein Foto zu tragen.
Dies zeigt eine Umfrage der britischen Kreditkartenfirma Barclaycard. Demnach gab jeder zehnte Online-Shopper zu, Klamotten nur für ein Bild auf den sozialen Medien zu verwenden und sie dann zurückzuschicken. Auffällig: Besonders Männer nutzen diesen Trick häufig.
Kein Jugend-Trend
Und nicht nur das überrascht: Die Umfrage zeigt auch, dass vor allem 35- bis 44-Jährige für perfekte Fotos auf sozialen Medien shoppen. Allerdings wurden nur Kunden ab 18 Jahren befragt.
Kleider-Gigant Zalando hat keine Kenntnis von solchen Fällen, erklärt Sprecher Alex Styles dem «Tages-Anzeiger». Bei gebrauchten Kleidern würde kein Geld zurückerstattet. Allerdings dürfte es für kaum möglich sein zu unterscheiden, ob die Ware nur anprobiert oder eben noch ein Selfie gemacht wurde.
Was den Trend zusätzlich befeuert: Gerade Kleiderhändler geben im Netz ihre Ware auf Rechnung aus. Auch bei Zalando ist die Option sehr beliebt. Doch erneut betont der Sprecher: «Bestellt ein Kunde Kleider auf Rechnung und schickt diese getragen zurück, wird der Rechnungsbetrag dennoch verrechnet.»