Künstliche Intelligenz: Eine Blase, die platzt?
Vor den Gefahren einer KI-Blase, die platzen werde, warnt ein Top-Analyst bei der Investmentbank Goldmann Sachs.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Goldman Sachs Analyst warnt vor einer KI-Blase und hohen Investitionskosten.
- Jim Covello zweifelt an den Renditen. Er sieht es als teure Lösung für billige Probleme.
Von einer KI-Blase spricht Jim Covello, ein renommierter Analyst bei Goldman Sachs. Er glaubt nicht an den Erfolg der massiven Investitionen in künstliche Intelligenz (KI). Seiner Meinung nach könnte man auf dem Weg zu einer grossen Börsenblase sein.
Covello ist kein Neuling auf diesem Gebiet. Er hat jahrelang als führender Analyst im Tech-Bereich gearbeitet. 2015 wurde er zum Leiter des amerikanischen Tech-Research bei Goldman Sachs ernannt, schreibt die «Handelszeitung».
Nach seiner Einschätzung sind die Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Revolution durch die enormen Investitionen in KI übertrieben. Er argumentiert, dass KI nicht mit dem Internet oder Smartphones vergleichbar ist.
KI: Teure Lösung für billige Probleme?
«Bei den meisten technologischen Umwälzungen in der Geschichte haben wir sehr teure Lösungen durch sehr billige Lösungen ersetzt». Das erklärte er gegenüber «Bloomberg». Die Anwendung von teurer Technologie zur Automatisierung von Arbeitsplätzen sei genau das Gegenteil davon.
Zwar könne KI bestimmte Aufgaben wie das Programmieren effizienter gestalten. Covello bezweifelt stark, ob dies ausreicht um die hohen Kosten zu rechtfertigen. Er prognostiziert, dass in den nächsten Jahren etwa eine Billion Dollar in KI investiert werde.
Um eine angemessene Rendite zu erzielen, müssten Unternehmen schnell komplexere Aufgaben mit KI lösen. Bisher seien die Erträge aus diesen Investitionen jedoch gering: 40 Prozent der Unternehmen, die in KI investieren, warten noch auf signifikante Renditen.
Zukunft der KI-Aktien
Trotz des aktuellen Booms von einschlägigen Aktien warnt Covello davor, dass sich das Blatt an der Börse bald wenden könnte. Wenn sich keine bedeutenden Anwendungen für KI abzeichnen, könnte es zu einem Absturz kommen.
«Eine der wichtigsten Lektionen, die ich gelernt habe, ist, dass es lange dauern kann, bis Blasen platzen», sagt Covello. Noch sei es aber nicht so weit. «Noch dürfte fortgesetzte Euphorie Anleger in Aktien wie Nvidia treiben», gibt «Fonds» den Experten wieder.
Die Goldman Sachs Group, Inc. ist ein Investmentbanking- und Wertpapierhandelsunternehmen mit Sitz in New York City mit weltweiter Tätigkeit. Die Grossbank gilt als systemisch bedeutsames Finanzinstitut. Sie rangiert auf Platz 60 auf der Fortune 500 Liste der umsatzstärksten US-Unternehmen.