Künstliche Intelligenz: Machen Anleger grosse Börsengewinne?
Die Künstliche Intelligenz (KI) ist zu einem beliebten Ratgeber geworden. Geht es aber um die Unterstützung bei Börsengeschäften, so raten Experten davon ab.
Das Wichtigste in Kürze
- KI ist keine geeignete Technologie zur Hilfe von Börsengeschäften, so Experten.
- Stattdessen würde KI sogar dazu beitragen, dass es künftig keinen fairen Wettbewerb gibt.
Künstliche Intelligenz (KI) liefert auf beinahe jede Frage eine passende Antwort. Doch nicht für jede Frage ist die Technologie auch der richtige Ratgeber – etwa bei Börsengeschäften. Wer also KI fragen will, in welche Aktien er investieren soll, sollte vorsichtig sein.
Hier raten Experten dringlichst vom Einsatz der künstlichen Intelligenz ab. «Wie Menschen auch, ist KI gut im Erkennen von Mustern», erklärt Christoph Schmidhuber von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.
Ein Beispiel: Man könne Hunde gut von Katzen unterscheiden, weil sie viele Unterschiedsmerkmale haben, wie er zu Nau.ch sagt.
«In effizienten Finanzmärkten sind aber die Marktpreise praktisch fair. Was danach an Mustern noch übrigbleibt, ist zu 99,9 Prozent Zufall», so Schmidhuber zu Nau.ch.
«Mit oder ohne KI ist es daher sehr schwierig, über- oder unterbewertete Anlagen zu identifizieren.»
Künstliche Intelligenz schaltet fairen Wettbewerb aus
ETH-Professor Dirk Helbing sieht durch die Künstliche Intelligenz sogar eine effiziente und konstruktive Marktdynamik gefährdet.
«Mit KI sind Investmentmethoden möglich geworden, die gewissermassen auf Insidertrading aufbauen», so der Experte für computergestützte Sozialwissenschaft.
Ein fairer Wettbewerb im Interesse von Anlegern, Rentenkassen, Volkswirtschaft und Gesellschaft wäre damit so gut wie unmöglich.
Banken wie die Zürcher Kantonalbank verfolgen die Entwicklung von Künstlichen Intelligenzen deshalb aufmerksam, wie es auf Anfrage von Nau.ch heisst. Eingesetzt würden sie bisher nur dort, wo es sinnvoll und möglich ist – nicht aber bei Börsengeschäften.