Chef von Kuoni verlangt Entschädigung von Swiss
Der Chef von Kuoni sieht menschliches Versagen als Grund für das Chaos an vielen Flughäfen. Auch die Zusammenarbeit mit der Swiss kritisiert er.
Das Wichtigste in Kürze
- Kuoni-Chef Dieter Zümpel kritisiert die Airlines für ihre mangelnde Vorausplanung.
- Das Chaos an den Flughäfen sei auf menschliches Versagen zurückzuführen.
- Auch die Zusammenarbeit mit der Swiss gestalte sich seit Pandemie-Ausbruch als schwierig.
- Wegen miesem Kundenservice fordert der Kuoni-Chef nun eine Entschädigung von der Swiss.
Der Reiseanbieter Kuoni will dieses Jahr bei den Buchungen wieder 80 Prozent seines Vor-Krisen-Niveaus erreichen. Im Juli und für den August liegen die Zahlen laut Kuoni-Chef Dieter Zümpel teilweise schon wieder über dieser Schwelle.
Allerdings gibt es für den Reiseveranstalter zurzeit auch grosse Herausforderungen: Die zahlreichen Flugannulationen der Airlines sorgen laut Zümpel für einen grossen Zusatzaufwand.
Wer beim Chef von Kuoni gar nicht gut wegkommt, ist die Swiss. Nebst den vielen Stornierungen der Airline kritisiert Zümpel den Kundenservice, von welchem auch seine Mitarbeitenden betroffen seien. Deswegen stellt er nun Forderungen an die Swiss.
Chef von Kuoni fordert Swiss-Entschädigung
«Ich kann nicht verbergen, dass die Zusammenarbeit mit der Swiss seit Pandemie-Beginn oftmals schwierig ist. Da hat sich vieles aufgestaut», sagt er zu den CH-Medien.
Seitens der Swiss heisse es stets, die anderen seien schuld. Für Zümpel unverständlich und ärgerlich: «Das ist keine partnerschaftliche Beziehung, das empfinde ich als arrogant», gibt der Kuoni-Chef zu bedenken.
Die zusätzliche Arbeit durch die Änderungen der Flugpläne bleibe am Reiseveranstalter hängen. Zümpel erklärt: «Ein nicht wie angekündigt durchgeführter Flug bedeutet für uns Umbuchung, neues Hotelzimmer, anderer Transport, und so weiter.»
Die Abteilung für Flugumbuchungen sei «im Moment total überlastet deswegen». Nun fordert der Kuoni-Chef die Swiss zum Handeln auf: «Zusammen mit dem Schweizer Reiseverband verlangen wir eine Entschädigung von der Swiss für unsere Branche.»
Besonders ärgerlich für den Manager: Es ginge eigentlich auch anders, wie andere Airlines beweisen. Mit der Singapore Airlines oder Emirates habe man bisher «gar keine Probleme» gehabt.
Flughafen-Chaos «menschliches Versagen»
Was das aktuelle Chaos an vielen Flughäfen anbelangt, so spricht der Manager von «menschlichem Versagen». Es sei zwar klar, dass die Airlines und Bodenabfertigungsfirmen in der Krise Stellen abbauen mussten. «Aber es braucht ein gewisses Vorausschauen im Management. Das habe ich bei einigen Airlines vermisst.»
Wenn man einen Flugplan aufstelle, müsse man sich dafür mit dem nötigen Personal vorbereiten. «Das ist ein einfacher Dreisatz! Aber nun tun manche Airlines so, als würde Weihnachten überraschend kommen», so Zümpel.
Nun bleibe an den Reiseveranstaltern die Aufgabe hängen, die Ferien der Gäste umzubuchen. «Fakt ist, dass viele Airlines, Flughäfen und Bodenabfertiger falsch geplant haben», so der Chef von Kuoni.