Kurstief seit 30 Jahren: Hongkongs Währung unter Druck
Seit Jahresbeginn fällt der Wert des Hongkong-Dollar. Jetzt werden Eingriffe der Währungsbehörde wahrscheinlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Erstmals seit über 30 Jahren müssen für einen US-Dollar 7,85 Hongkong-Dollar gezahlt werden.
- Die Währung fällt seit Anfang Jahr.
- Einer der Hauptgründe sind steigende Zinsen in den USA.
Steigende Zinsen in den USA bringen die Währung der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong unter Druck. Am Donnerstag mussten erstmals seit über 30 Jahren für einen US-Dollar 7,85 Hongkong-Dollar bezahlt werden. Schon seit Jahresbeginn fällt der Wert der Währung. Seither liegt der Rückgang zwar nur bei knapp einem halben Prozent – verglichen mit anderen Währungen ist das wenig. Das liegt aber daran, dass der Hongkong-Dollar an den Kurs des US-Dollar gekoppelt ist. Jetzt könnten Eingriffe der Währungsbehörde nötig werden.
Hong Kong’s dollar fell to the weak end of its permitted band for the first time since 2005 https://t.co/p1Cs2M3Mkn via @markets pic.twitter.com/XePeyWOHCo
— Anooja Debnath (@anoojad) April 12, 2018
Die ehemalige britische Kronkolonie Hongkong behielt nach ihrer Eingliederung in die Volksrepublik China 1997 ihre eigene Währung. Seit 1983 ist diese an den US-Dollar gekoppelt; der Wert eines Dollar durfte nicht über 7,8 Hongkong-Dollar steigen. 2005 wurde eine zulässige Schwankungsbreite eingeführt, deren Grenze nun erreicht wurde.
Als Hauptgrund für den Druck auf die Währung gelten neben Geldabflüssen in andere Teile Chinas die steigenden Zinsen in den USA. Am Mittwoch hatte das Protokoll zur jüngsten Sitzung der US-Notenbank Fed weitere Anhebungen signalisiert. Höhere US-Zinsen machen es für Anleger attraktiv, Hongkong-Dollar abzustossen, um in US-Papiere zu investieren - aufgrund der Währungs-Kopplung ohne das Risiko starker Wechselkursschwankungen.