Landis+Gyr beendet Geschäft mit E-Auto-Ladestationen
Der Zuger Hersteller Landis+Gyr zieht sich aus dem verlustreichen Markt für EV-Ladestationen zurück. Rund 200 Mitarbeitende betroffen.
![Landis Gyr E-Auto](https://c.nau.ch/i/Wwrz6A/900/landis-gyr-e-auto.jpg)
Der Schweizer Energiemanagement-Spezialist Landis+Gyr hat angekündigt, sein Geschäft mit Ladestationen für Elektrofahrzeuge einzustellen. Das betrifft vor allem die Regionen Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA), berichtet «Marketscreener».
Dies geschieht nach einer strategischen Überprüfung des Geschäftsportfolios. Die Entscheidung führt zu erheblichen Restrukturierungsaufwendungen und Arbeitsplatzverlusten.
Gründe für den Rückzug
Das Unternehmen begründet den Schritt mit veränderten regulatorischen Rahmenbedingungen und starkem Wettbewerb, insbesondere aus China.
«Electrive.net» berichtet, dass die Vision von Landis+Gyr, Energieversorger als Schlüsselakteure für Ladelösungen zu etablieren, nicht wie erwartet aufgegangen ist.
![landis gyr e auto](https://c.nau.ch/i/50RXky/900/landis-gyr-e-auto.jpg)
Die Sparte brachte im letzten Geschäftsjahr einen Verlust von 10 Millionen Dollar ein (9,12 Millionen Franken). Auch im laufenden Jahr wird sie nicht profitabel sein.
Ein Verkauf der Sparte war laut Firmenchef Peter Mainz nicht möglich, wie «Handelszeitung» schreibt.
Stattdessen erwartet das Unternehmen Restrukturierungskosten von 35 bis 45 Millionen US-Dollar, wie «Marketscreener» schreibt.
Auswirkungen auf Mitarbeitende
Von der Schliessung sind rund 200 Mitarbeitende betroffen, die Mehrheit davon in Slowenien, wo sich das Produktionszentrum befindet. «Marketscreener.com» präzisiert, dass einige Kompetenzen im Unternehmen verbleiben sollen.
In der Schweiz sind nur wenige Mitarbeitende betroffen. Landis+Gyr will sich künftig auf die Region Amerika konzentrieren. Diese macht bereits 60 Prozent des Umsatzes und 80 Prozent des Betriebsgewinns aus.
Hohe Kosten und gesenkte Prognosen
Die strategische Neuausrichtung soll langfristig profitablere Geschäftsfelder stärken. Die Abwicklung der Sparte belastet die Jahresprognose erheblich.
Das Unternehmen rechnet mit einem um acht Prozent niedrigeren Umsatz und einer Betriebsgewinnmarge von rund zehn Prozent, wie «Handeslzeitung» berichtet.
Die Entscheidung markiert das Ende eines ambitionierten Vorhabens: Noch 2021 hatte Landis+Gyr durch Übernahmen in Slowenien und Dänemark in den Markt investiert und grosse Wachstumschancen gesehen.